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Bayern fordert politische Unterstützung für Dürreversicherungen

Die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) fordert eine finanzielle Unterstützung für Mehrgefahrenversicherungen für Landwirte. In Berlin reagieren ihre CDU-Kollegin Klöckner sowie CDU-Bundestagsabgeordnete vorsichtig. Bisher sind Dürreversicherungen unter deutschen Landwirten kaum verbreitet.

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Die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) fordert eine finanzielle Unterstützung für Mehrgefahrenversicherungen für Landwirte. In Berlin reagieren ihre CDU-Kollegin Klöckner sowie CDU-Bundestagsabgeordnete vorsichtig. Bisher sind Dürreversicherungen unter deutschen Landwirten kaum verbreitet.


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Angesichts der Dürreschäden in diesem Jahr wächst der politische Druck auf den Bund auch langfristige politische Folgen aus den Witterungsextremen zu ziehen. Bayern verlangt von Bundesagrarministerin Julia Klöckner eine Ausweitung der Steuervorteile für die landwirtschaftliche Versicherung und finanzielle Unterstützung für die Beitragszahlungen. „Wir fordern vom Bund, dass er den Abschluss von Mehrgefahrenversicherungen unterstützt“, sagte die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Der Staat könne angesichts des Klimawandels nicht jedes Jahr das Risiko übernehmen und immense Summen als Schadensausgleich bereitstellen, so Kaniber weiter. „Wir brauchen passende Rahmenbedingungen für Versicherungslösungen“, sagte sie. Kaniber will das bei der nächsten Agrarministerkonferenz Ende September zum Thema machen.


Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) äußerte sich gestern bei der Vorstellung der Dürrehilfen skeptisch zu einer weiteren staatlichen Unterstützung von Versicherungsprämien. „Das käme weniger bei den Landwirten an, sondern eher bei der Versicherungsbranche“, sagte sie.


Auch aus dem Bundestag kommen eher nachdenkliche Töne zu dem Vorstoß von Kaniber. Der Ansatz weitere Instrumente zu besseren Absicherung von wetterbedingten Risiken zu schaffen, sei grundsätzlich zu begrüßen, sagte der CDU-Abgeordnete Hans-Jürgen Thies, der Berichterstatter für Steuern und Finanzen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft ist. „Die deutsche Versicherungswirtschaft ist aber nach wie vor weder Willens noch in der Lage ein entsprechendes, marktgerechtes Produkt für Dürreschäden, die in der Fläche entstehen, zur Verfügung zu stellen“, sagte er. Solange es dieses nicht gebe, sei es müßig, über die Privilegierung einer solchen Versicherung zu sprechen. „Wir erwarten von der deutschen Versicherungswirtschaft, endlich passende Produkte zur Absicherung klimabedingter Schäden wie Trockenheit zu entwickeln", forderte Thies.


Die Mehrgefahrenversicherung mit einer steuerlichen Vergünstigung von 0,03 Prozent statt 19 Prozent Versicherungssteuer gilt derzeit für Hagel, Sturm und Überschwemmungen, welche in erster Linie lokale Ereignisse sind. Dürreversicherungen sind unter deutschen Landwirten kaum verbreitet. „Insgesamt kann man für Deutschland schon sagen, dass hier quasi nichts (gegen Dürre) versichert ist“, sagte ein Sprecher des Rückversicherers Munich Re gegenüber der dpa. In den USA gebe es hingegen ein umfassendes System basierend auf einer öffentlich-privaten Partnerschaft. Nicht nur die USA, sondern auch viele europäische Länder subventionieren die Versicherung ihrer Landwirte. Ein übliches Modell ist die sogenannte Mehrgefahrenversicherung, die Schäden aller Art abdeckt, einschließlich Dürre. Doch Deutschland beschreitet einen Sonderweg. Zwar gibt es auch für die Versicherungsverträge deutscher Bauern Steuervorteile - aber nur gegen Hagel, Sturm, Starkregen und Frost. Die Dürreversicherung hingegen wird mit 19 Prozent besteuert.

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