Die Delegierten des Bayerischen Landesjagdverbandes (BJV) haben nahezu einstimmig den Austritt aus dem Deutschen Jagdschutz-Verband (DJV) beschlossen. Mit überwältigender Mehrheit von 98,4 % stimmten die Delegierten des BJV laut dem Landwirtschaftlichen Wochenblatt Westfalen-Lippe am Samstag für die Trennung vom Dachverband zum 31.12.2009. Als Gründe führen die Bayern an, dass der DJV zu wenig Reformwillen zeige und die Aufgabenverteilung zwischen ihm und den Landesjagdverbänden entsprechend den Ergebnissen der Föderalismuskommission nicht neu ordnen wollte. Ziel sei es laut BJV gewesen, die 16 Unterverbände handlungsfähiger zu machen. So hatten sieben Jagdverbände vorgeschlagen, den Mitgliedsbeitrag für den DJV im Geschäftsjahr 2010 von 12 auf 9 Euro sowie im Jahr 2011 um weitere 1,50 Euro auf dann künftig 7,50 Euro/Mitglied zu senken. Zudem wurde die sofortige Einrichtung einer DJV-Geschäftsstelle in Berlin gefordert. Des Weiteren sah der Plan eine personelle Begrenzung der DJV-Geschäftsstelle auf 11 Vollzeitstellen (derzeit 17) mit einem Finanzvolumen von maximal 600 000 Euro/Jahr und die finanzielle Unabhängigkeit der Stiftung "Natur und Mensch" sowie der DJV-Service und Marketing GmbH/DSM) gegenüber dem DJV vor. Auch eine Änderung der DJV-Satzung wurde gefordert, der Entwurf lag bereits vor. Daraufhin legte Baden-Württemberg einen gemäßigten Gegenvorschlag vor und drohte auszusteigen. Nach weiteren Verhandlungen unterzeichneten 15 Verbände den überarbeiteten DJV-Reform-Antrag. Dieser sieht vor:
Für 2011 einen Rückfluss von 3 Euro/Mitglied an die LJVs und Prüfung weiterer Nachlässe bis 2013, Umzug der Geschäftsstelle nach Berlin, 12,5 Mitarbeiterstellen, keine Übernahme der Kosten von der Stiftung "Natur und Mensch" ab 2013, Erarbeitung eines Satzungsentwurfes bis Ende März 2010.
Da der DJV dies nachher als seinen Verdienst und die Bayern als Reformverweigerer dargestellt habe, bestätigte die bayerischen Delegierten schließlich, eigene Wege zu gehen.