„Durch den Gestaltungs- und Rechtsrahmen der europäischen Agrarpolitik müssen gerade die bäuerlichen Familienbetriebe in Deutschland gestärkt werden. Damit sie die immer wichtigeren Leistungen für Gesellschaft und Umwelt auch künftig erfüllen können, braucht es ein solides ökonomisches Fundament“, fasst der bayerische Bauernpräsident Heidl die Forderungen in einer Mitteilung zusammen. Durch die geplante Basisprämie für öffentliche Grundleistungen und den Ausgleich für zusätzliche Öko-Leistungen müsse deshalb unterm Strich mindestens so viel Geld auf den Höfen ankommen wie bisher.
GAP 2023: Vereinfachungen nötig
Nötig seien auch Vereinfachungen in der Verwaltung, bei Kontrollen und der gesamten Bürokratie. „Die Regelung zum aktiven Landwirt muss für die Mitgliedstaaten freiwillig sein, damit Betriebe mit Landurlaub, Direktvermarktung oder Bioenergieerzeugung und tausende Nebenerwerbsbauern nicht von der EU-Agrarförderung ausgeschlossen werden“, erklärt Heidl. Er fordere dazu ein Einlenken der Europaabgeordneten, um Nachteile insbesondere für kleinere und bäuerliche Betriebe zu verhindern.
GAP soll bayerische Agrarumweltprogramme nicht beeinträchtigen
Gleichzeitig müssen die geplante Konditionalität und die Eco-Schemes laut Heidl so ausgestaltet werden, dass die erfolgreichen Agrarumweltprogramme in Bayern nicht beschädigt werden. „Seit Jahren engagieren sich Bayerns Landwirte freiwillig und erbringen so besondere Umwelt- und Naturschutzleistungen. Inzwischen wird so jeder dritte Hektar im Freistaat nach den Vorgaben des Kulturlandschafts- oder des Vertragsnaturschutzprogramms bewirtschaftet sowie über zweite Säule der EU-Agrarpolitik und Landesmittel gefördert“, sagt Heidl hierzu. Manche EU-Mitgliedstaaten hätten in diesem Bereich erheblichen Nachholbedarf. Das dürfe aber nicht dazu führen, dass das Erreichte in Bayern kaputtgemacht werden.