Gestern fand im niederbayerischen Essenbach (Lkr. Landshut)der DBV-Veredelungstages zum Thema „Veredelungswirtschaft unter Druck – Worauf kommt es jetzt an?“ statt. Experten der Schweinbranche diskutierten die in diesem Sektor bestehenden politischen, ökonomischen sowie gesellschaftlichen Herausforderungen und erörtern gemeinsam mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Vermarktung mögliche Lösungsansätze.
"Strukturbruch ist Realität"
Der frisch gewählte Präsident des Bayerischen Bauernverbandes, Günther Felßner, fordert die Politik zum Handeln auf:„Ich mache mir derzeit große Sorgen um die Zukunft unserer Tierhaltung in Bayern und ganz besonders um die unserer Schweinehalter. In den letzten zwölf Jahren haben wir 53 % unserer Schweinehalter verloren, die Zahl bayerischer Schweine reduzierte sich um knapp 30 %. In der Schweinehaltung ist es bereits fünf nach zwölf! Der Strukturbruch ist keine Sorge, sondern bereits bittere Realität."
"Perspektiven für die bäuerlichen Familienbetriebe schaffen"
Weiter erklärt Felßner: "Ich will nicht, dass wir auf dem Papier die höchsten Vorgaben dieses Planeten für die Schweinehaltung haben, aber keine Betriebe mehr, die unter diesen Vorgaben wirtschaften können und somit das Fleisch aus Drittländern importiert werden muss. Die Politik muss jetzt endlich handeln und Perspektiven für unsere bäuerlichen Familienbetriebe schaffen. Es braucht nun ein politisches Gesamtkonzept wie es die Borchert-Kommission vorgelegt hat: Erhöhung des Tierwohls bei gleichzeitiger Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe. Die Versorgung der Bürger mit hochwertigen, tierischen Lebensmitteln aus Bayern muss auch in Zukunft gesichert sein!“