Der BDM schließt einen erneuten Milchlieferboykott nicht aus. Sollte die Politik nicht die Verantwortung übernehmen, um Angebot und Nachfrage auf dem Milchmarkt in Einklang zu bringen, werde man über einen Lieferstreik nachdenken, sagte BDM-Vorstandsvorsitzender Romuald Schaber auf der Grünen Woche. Schaber forderte als Sofortmaßnahme erneut ein Rettungspaket für die Milcherzeuger in Höhe von 500 Mio. Euro, mit dem marktentlastende Maßnahmen umgesetzt werden sollten. Als Beispiele für solche Maßnahmen nannte er die Subventionierung des Einsatzes von Milchpulver in der Tierfütterung oder von Butterfett in Biogasanlagen. Im Gegensatz zu Instrumenten wie Exportsubventionen und Intervention könne damit das Übermengenproblem aktiv angegangen werden, so der BDM-Vorsitzende. Er legte zugleich Wert auf die Feststellung, dass der Ruf nach staatlicher Finanzhilfe für den BDM eine absolute Ausnahme darstelle, die nur der aktuellen Schieflage auf dem Markt geschuldet sei. Auf längere Sicht müsse die Marktentlastung über eine Umlage von allen Erzeugern finanziert werden. Kontraproduktiv ist aus Sicht des BDM-Vorsitzenden der letzten Endes mit 300 Mio. Euro ausgestattete Milchfonds, "wenn die Mittel für Investitionsförderung und damit zu einer Kapazitätsausweitung eingesetzt werden". Damit werde das Mengenproblem noch zusätzlich verschärft.
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