Beringmeier: „Frontalangriff auf bäuerliche Familienbetriebe“
Das Eckpunktepapier zum Umbau der Tierhaltung schließe die meisten Tierhalter aus. Das kritisiert WLV-Präsident Hubertus Beringmeier und fordert: „Wir brauchen ein Gesamtkonzept, kein Stückwerk.“
Weil es die große Mehrheit der Schweinehalter von der Förderung ausschließe, wertet Hubertus Beringmeier das Eckpunktepapier zum Umbau der Tierhaltung als „Frontalangriff auf die bäuerlichen Familienbetriebe in Westfalen-Lippe“.
Sowohl die investive Förderung als auch die Förderung von laufenden Mehrkosten ziele in Anlehnung an das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz lediglich auf die Haltungsformen 3 („Frischluftstall“), 4 („Auslauf/Freiland“) und 5 („Bio“) ab. Die Stufe 2 (Stall + Platz) sei außen vor, bemängelt der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) gegenüber dem Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben und kritisiert weiter: „Schweinehalter, die aus genehmigungsrechtlichen Gründen keinen Auslauf anbauen bzw. Außenklimastall bauen können und im geschlossenen Stall mehr Tierwohl umsetzen wollen, gehen sowohl bei der Investitionsförderung als auch den laufenden Kosten leer aus.“
Keine Anreize für Konventionelle?
Konventionelle Betriebe bekämen keinen Anreiz zur Weiterentwicklung in höhere Haltungsformen. Beringmeier fordert eindeutige politische Signale für ein geändertes Bau- und Immissionsschutzrecht, damit Schweinehalter überhaupt vom geschlossenen Stall in höhere Haltungsformen mit Außenklima investieren können.
Beringmeier: Bestandsgrenzen helfen nicht weiter
Die Förderung von maximal 3.000 Mastschweinen bzw. 200 Sauen pro Jahr helfe für einen breiten Umbau der Tierhaltung hin zu mehr Tierwohl nicht weiter. „Tierwohl hat nichts mit der Größe von Betrieben zu tun! Es ist schlicht eine einseitige Bevorzugung weniger Betriebe in höheren Haltungsformen“, moniert der WLV-Präsident, der beim Deutschen Bauernverband dem Fachausschuss Schweinefleisch vorsteht.
Im Grundsatz begrüße er zwar eine finanzielle Förderung zum Umbau der Tierhaltung. Aber das Eckpunktepapier sei nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Der Haushaltsansatz von einer 1 Mrd. € für 2023 bis 2026 reiche bei weitem nicht aus – damit unterlaufe das vom Bundeslandwirtschaftsministerium dem Borchert-Plan deutlich. Beringmeier: „Das Klein, klein der aktuellen Bundesregierung bringt uns für den Umbau der Tierhaltung nicht weiter. Wir brauchen kein Stückwerk, sondern ein Gesamtkonzept!“
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Weil es die große Mehrheit der Schweinehalter von der Förderung ausschließe, wertet Hubertus Beringmeier das Eckpunktepapier zum Umbau der Tierhaltung als „Frontalangriff auf die bäuerlichen Familienbetriebe in Westfalen-Lippe“.
Sowohl die investive Förderung als auch die Förderung von laufenden Mehrkosten ziele in Anlehnung an das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz lediglich auf die Haltungsformen 3 („Frischluftstall“), 4 („Auslauf/Freiland“) und 5 („Bio“) ab. Die Stufe 2 (Stall + Platz) sei außen vor, bemängelt der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) gegenüber dem Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben und kritisiert weiter: „Schweinehalter, die aus genehmigungsrechtlichen Gründen keinen Auslauf anbauen bzw. Außenklimastall bauen können und im geschlossenen Stall mehr Tierwohl umsetzen wollen, gehen sowohl bei der Investitionsförderung als auch den laufenden Kosten leer aus.“
Keine Anreize für Konventionelle?
Konventionelle Betriebe bekämen keinen Anreiz zur Weiterentwicklung in höhere Haltungsformen. Beringmeier fordert eindeutige politische Signale für ein geändertes Bau- und Immissionsschutzrecht, damit Schweinehalter überhaupt vom geschlossenen Stall in höhere Haltungsformen mit Außenklima investieren können.
Beringmeier: Bestandsgrenzen helfen nicht weiter
Die Förderung von maximal 3.000 Mastschweinen bzw. 200 Sauen pro Jahr helfe für einen breiten Umbau der Tierhaltung hin zu mehr Tierwohl nicht weiter. „Tierwohl hat nichts mit der Größe von Betrieben zu tun! Es ist schlicht eine einseitige Bevorzugung weniger Betriebe in höheren Haltungsformen“, moniert der WLV-Präsident, der beim Deutschen Bauernverband dem Fachausschuss Schweinefleisch vorsteht.
Im Grundsatz begrüße er zwar eine finanzielle Förderung zum Umbau der Tierhaltung. Aber das Eckpunktepapier sei nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Der Haushaltsansatz von einer 1 Mrd. € für 2023 bis 2026 reiche bei weitem nicht aus – damit unterlaufe das vom Bundeslandwirtschaftsministerium dem Borchert-Plan deutlich. Beringmeier: „Das Klein, klein der aktuellen Bundesregierung bringt uns für den Umbau der Tierhaltung nicht weiter. Wir brauchen kein Stückwerk, sondern ein Gesamtkonzept!“