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Bestechlicher Redakteur vor Gericht

Der frühere NDR-Mitarbeiter Gerd Rapior (62) muss sich wegen Bestechung und Betrugs in 69 Fällen vor dem Kieler Landgericht verantworten. Der Fernsehredakteur hatte den Eindruck erweckt, Journalismus sei käuflich und fand entsprechend viele Kunden. Auch der Bauernverband SH zahlte, allerdings wegen Beratung.

Lesezeit: 2 Minuten

Der frühere NDR-Mitarbeiter Gerd Rapior (62) muss sich wegen Bestechung und Betrugs in 69 Fällen vor dem Kieler Landgericht verantworten. Der Fernsehredakteur hatte den Eindruck erweckt, Journalismus sei käuflich und fand entsprechend viele Kunden, die auf eine positive Berichterstattung hofften.

 

Laut Staatsanwaltschaft habe Rapior so zwischen 2003 und 2010 über 509.000 Euro eingenommen. Zu tatsächlicher Einflussnahme auf den Inhalt von TV-Berichten sei es allerdings nicht gekommen. Vielmehr habe der Angeklagte den Kunden lediglich verschwiegen, dass der Sender ohnehin bereits Berichte zu einem Thema vorgesehen hatte. Diese führte er anschließend als Beweis seiner Tätigkeit bei der Abrechnung an.

 

Vor Gericht wurden daraufhin einige Kunden genannt, die dem mutmaßlichen Betrüger Geld gezahlt hatten. Darunter ist der Bauernverband Schleswig-Holstein, der 18.400 Euro an Rapior gezahlt haben soll.

 

Wie die Pressesprecherin des Bauernverbandes aus Rendsburg, Dr. Kirsten Hess, auf Nachfrage von top agrar online klarstellte, hatte der BV den Betrag vor acht Jahren für eine Beratertätigkeit an Rapior überwiesen. Damals nahm der neu gewählte Vorstand gerade seine Arbeit auf und sollte für ein routiniertes Auftreten in der Öffentlichkeit und in den Medien geschult werden. Als Medienberater fiel die Wahl auf Rapior.

 

Und Sönke Hauschild, beim Verband für die sozialen Medien zuständig, ergänzt, der BV habe sich schnell von dem Fernsehmann getrennt, da er nicht nur teuer gewesen sei, sondern seine starren Vorschläge auch nicht zu den unterschiedlichen Persönlichkeiten der ehrenamtlichen Mitglieder des Verbandes passten. „Auf keinen Fall haben wir Herrn Rapior wegen einer gewünschten Einflussnahme auf Medienberichte engagiert!“, stellen Hauschild und Hess klar. Von den fragwürdigen Praktiken habe der BV auch erst viel später aus den Zeitungen erfahren.

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