Statt bei der Bank um ein Darlehen zu bitten, verkaufen die beiden Landwirte Mathias von Mirbach und Klaus Tenthoff aus Kattendorf bei Hamburg Anteile an ihrer Rinderherde im Wert von 100 oder 500 Euro. Gemeinsam bewirtschaften sie einen ökologischen Betrieb und investieren derzeit in den Stallbau. "Wir sind ein Pachtbetrieb, also mit Eigenkapital nicht reichlich ausgestattet und können der Bank keine Sicherheiten bieten", erklärt der 50 Jahre alte Bauer. Über 200 Kuhaktien hat der Hof in den vergangenen vier Jahren bereits ausgegeben und erst eine zurückkaufen müssen, berichtet die dpa. "Das Ziel war ganz klar Menschen mit dieser Landwirtschaft zu verbinden. Und für uns ist es ein super günstiger Kredit", so die Betriebsleiter. Für das angelegte Kapital sollen die Eigner eine Dividende von 2,5 % in bar oder 5 % in Lebensmitteln ausgezahlt bekommen. Auf dem Kattendorfer Hof entspricht das etwa einem Kilo Käse oder 20 Litern Milch, denn Discounterpreise gibt es hier nicht. Er bekommt 1,25 Euro pro Liter Milch. Der Bauernverband findet die Idee mit der innovativen Anlageform laut dem Bericht zwar gut, "aber 350 000 Patenschaften für ganz Schleswig- Holstein, das ginge nicht. Außerdem liegt die Selbstversorgung ja nur bei 42 %". Der Rest der Milch werde exportiert, auch ins europäische Ausland.
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