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Betriebe haben im Durchschnitt 58.100 € verdient, je Landwirt 39.700 €

Am Mittwoch hatte es der DBV mitgeteilt: Im Durchschnitt haben die Betriebe in Deutschland 58.150 Euro verdient, gegenüber 58.050 Euro im Vorjahr. Wir haben im aktuellen Situationsbericht einmal nachgelesen, was die Analysten sonst noch herausgefunden haben...

Lesezeit: 4 Minuten

Am Mittwoch hatte es der DBV mitgeteilt: Im Durchschnitt haben die Betriebe in Deutschland 58.150 Euro verdient, gegenüber 58.050 Euro im Vorjahr. Ackerbau- und Futterbaubetriebe konnten das Vorjahresniveau dabei nicht halten, während Veredlungsbetriebe gegenüber den schlechten Vorjahresergebnissen wieder aufholen konnten. Besonders die Ferkel erzeugenden Betriebe hatten in der Vergangenheit wirtschaftlich unter sehr niedrigen Ferkelpreisen gelitten. Wir haben im aktuellen Situationsbericht einmal nachgelesen, was die Analysten sonst noch herausgefunden haben...


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Je Landwirt 39.700 Euro


Das Unternehmensergebnis je Familienarbeitskraft beträgt im Wirtschaftsjahr 2011/12 im Durchschnitt der Betriebe 39.700 Euro. Die Landwirte haben damit ein „Bruttomonatseinkommen“ (monatliches Unternehmensergebnis je Familien-Arbeitskraft) von etwa 3.300 Euro erzielt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ein Teil des Unternehmensergebnisses für die Finanzierung von Existenz sichernden Neuinvestitionen aufzuwenden ist. Auch die Zahlungen für die Landwirtschaftliche Sozialversicherung – bei der Alterssicherung nur Teilsicherung – müssen aus dem Unternehmensergebnis getragen werden. Diese betrugen im Durchschnitt der Betriebe 6.900 Euro.


Keine volle Faktorentlohnung


Unter dem Blickwinkel der Entlohnung der im Betrieb eingesetzten Faktoren Arbeit und Kapital sind die Ergebnisse des Wirtschaftsjahres 2011/12 im Durchschnitt der Betriebe noch nicht zufriedenstellend. Unter der Annahme eines Lohnansatzes für die durchschnittlich 1,4 Familienarbeitskräfte, wie er für fremde Arbeitskräfte einschließlich Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung gezahlt wird, und eines Zinsansatzes von 3,5 % für das eingesetzte Eigenkapital hätte das durchschnittliche Unternehmensergebnis bei 60.000 Euro liegen müssen. Das tatsächliche Unternehmensergebnis lag dagegen nur bei 58.200 Euro. An diesem Unternehmensergebnis machten die EU-Direktzahlungen (Betriebsprämien) 26.300 Euro aus.


Höheren Erträgen standen höhere Aufwendungen gegenüber


Die betrieblichen Erträge sind im Durchschnitt aller Betriebsformen im Wirtschaftsjahr 2011/12 um 6 % gestiegen. Auch die Erträge aus Milch nahmen in dieser Größenordnung preis- und mengenbedingt zu. Überdurchschnittlich stark stiegen die Erträge bei Zuckerrüben, Rindern und Schweinen sowie Getreide, wo eine erheblich kleiner ausgefallene Ernte über höhere Erzeugerpreise mehr als ausgeglichen werden konnte. Bei Raps hingegen reichten höhere Preise nicht aus, das Ernteminus wettzumachen. Auch bei Kartoffeln erlitten die Landwirte deutliche Ertragseinbußen. Die staatlichen Zulagen und Zuschüsse gingen um fast 2 % zurück.



Im Wirtschaftsjahr 2011/12 nahmen auch die betrieblichen Aufwendungen mit plus 7 % deutlich zu. Bei Futtermitteln trieben sowohl höhere Preissteigerungen als auch höhere Mengen an zugekauften Futtermitteln auf Grund schwacher Ernten die Kosten besonders stark in die Höhe. Besonders zu Buche schlugen auch die preisbedingt höheren Ausgaben für Energie und Treibstoffe, Düngemittel, Viehzukäufe sowie für Saat- und Pflanzgut. Weiter gestiegen sind der Personalaufwand, die Unterhaltung von Maschinen und Geräten, die Abschreibungen sowie die Pachten. Der Aufwand für Zinsen war dagegen leicht rückläufig. 




Nachhaltige Wirtschaftlichkeit


Wegen der relativ starken Schwankungen der Gewinne in der Landwirtschaft wird die wirtschaftliche Lage in den Betrieben zusätzlich auch anhand mehrjähriger Durchschnitte beurteilt. Im Durchschnitt der Wirtschaftsjahre 2009/10 bis 2011/12 erzielten 41 % der Haupterwerbsbetriebe einen durchschnittlichen Unternehmensgewinn von mehr als 50.000 Euro. Im Durchschnitt lag das Unternehmensergebnis dieser Gruppe bei 93.700 Euro. Auch Brutto- und Nettoinvestitionen lagen mit 74.300 Euro bzw. 23.400 Euro erheblich über dem Durchschnitt aller Haupterwerbsbetriebe. Ganz anders stellen sich die Verhältnisse in  den Betrieben unter 30.000 Euro nachhaltigem Unternehmensgewinn. Hier fanden im Durchschnitt der letzten drei Wirtschaftsjahre mit 3.100 Euro kaum noch Nettoinvestitionen statt. Das Eigenkapital wurde jährlich um rund 2.500 Euro abgebaut.


46 % der Betriebe mit Eigenkapitalbildung über 5.000 Euro


Die nachhaltige Eigenkapitalbildung der drei Wirtschaftsjahre 2009/10 bis 2011/12 betrug im Durchschnitt der Haupterwerbsbetriebe 9.100 Euro. Als pauschale Messgröße zur Sicherung der Existenz eines Haupterwerbsbetriebes gilt eine Eigenkapitalbildung von 5.000 bis 10.000 Euro. Von der Gesamtheit der Haupterwerbsbetriebe erwirtschafteten im Durchschnitt der letzten drei Wirtschaftjahre 46 % eine Eigenkapitalbildung von mindestens 5.000 Euro. Die durchschnittliche Eigenkapitalbildung dieser Betriebe betrug 31.100 Euro. Die Bruttoinvestitionen dieser Betriebe lagen bei jährlich 78.800 Euro, die Nettoinvestitionen bei entsprechend 29.300 Euro. In den 28 % der Haupterwerbsbetriebe mit nachhaltigen Eigenkapitalverlusten von jährlich über 5.000 Euro dagegen wurde zusätzliches Fremdkapital aufgenommen und gleichzeitig deutlich mehr abgeschrieben als investiert. (ad)



Alle weiteren Details aus dem Situationsbericht 2012/13 finden Sie hier auf unserer Sonderseite...

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