In Kevelaer-Winnekendonk fand am Samstag zum vierten Mal der BIG Challenge Tag auf dem Gelände des Viktoria Sportparks Winnekendonk statt. Der Big Challenge Verein, der Spenden für Forschungsprojekte im Kampf gegen Krebs sammelt, hatte den Sportpark in eine Zeltstadt mit zahlreichen Aktionen und Auftritten für die Sportler und Zuschauer verwandelt.
Zusammenkunft am Vorabend
Bereits am Vorabend startete der Big Challenge Tag mit einer großen Pastaparty für Teilnehmer und Gäste im Festzelt. Mit Spaghetti-Bolognese konnten sich die Sportler für die große Herausforderung des kommenden Tages stärken. Georg Biedemann vom Big Challenge Verein begrüßte Herrn Dr. Kohlhuber von der Deutschen Krebshilfe und den Hauptspendenempfänger diesen Jahres, Prof. Dr. Christoph Klein aus Regensburg. Durch den weiteren Abend führte Ferdi von Heuhulom.
Der Mediziner Klein forscht am dortigen Fraunhofer Institut. Er versucht Zellen zu identifizieren, die für die Metastasenbildung verantwortlich sind und will diese daran hindern, sich in andere Organe einzunisten. In einem spannenden Vortrag erklärte Klein seine Arbeit und Forschung mit einfachen Worten, sodass auch die Nicht-Mediziner und Laien verstehen konnten, wofür die eingesammelten Spenden der Big Challenge-Aktion in diesem Jahr verwendet werden. Klein und sein Team erhalten 75 % der diesjährigen Spendensumme. Mit den übrigen 25 % der Spendengelder wird die Erarbeitung eines Ärzteleitfadens für eine bessere Palliativbehandlung von Krebspatienten unterstützt.
Startschuss um 5.00 Uhr in der Früh
Nach einer kurzen Nacht trafen sich am Samstag morgen bei Sonnenaufgang schon rund 150 Radfahrer und Läufer wieder beim Sportpark. Pünktlich um 5.00 Uhr fiel der Startschuss für die Radfahrer: Von Winnekendonk aus führte der 44km lange Rundkurs über Labbeck nach Xanten am Römermuseum entlang und von dort weiter über Birten, durch die Sonsbecker Schweiz, wieder zurück nach Winnekendonk. In diesem Jahr wurden nicht nur die Bergstrecken wie z.B. der berüchtigte „Schweineberg“ zur Herausforderung für die Radler, sondern auch die Flachstücke hatten es vor allem auf dem Rückweg zum Start in sich: Den Tag über wehte ein ein strammer Südwestwind, der das Vorankommen deutlich erschwerte. Die notwendigen Stärkungen konnten sich die Radler an den zahlreichen Verpflegungsstationen an der Strecke und im „Aufpäppelzelt“ am Ziel abholen. Die Landfrauenvereine der Region versorgten die Sportler mit leckeren Erfrischungen und Getränken, ein Renner war wieder einmal der Stand der Labbecker Landfrauen, die mit selbst gemachtem Eierlikör für Motivation bei den Radlern sorgten.
Um 9.00 Uhr schickte Georg Biedemann per Startschuss auch rund ein Dutzend Läuferinnen und Läufer auf die 44 km-Strecke. Neben dieser Marathondistanz konnten Hobbyläufer auch eine 8km-Schleife wählen, sodass für jeden Sportler etwas dabei war.
Buntes, landwirtschaftliches Rahmenprogramm
Während die Aktiven den Tag über fleißig Kilometer und Runden sammelten, hatten Big Challenge, die örtlichen Landfrauen, der Bauernverband und ungezählte Freiwillige am Sportpark ein buntes Rahmenprogramm organisiert.
Getränke- und Würstchenstand sowie Kuchenbuffet sorgten fürs leibliche Wohl der Zuschauer. Auftritte einer Sambagruppe „Grupo Samba Percussion“, Musikverein Widoden Goldies und die Band „TwoforYou“ sorgten für Stimmung. Ein Publikumsmagnet war auch das Kuhbingo, das zusammen mit dem Kuhmobil aufgebaut worden war. Kinder tobten sich sich auf der Hüpfburg aus und schauten beim Kindertheater von Rainer Niersmann zu.
Es gab verschiedene Info-Stände, z. B. von der deutschen Krebshilfe, dem Palliativ Netzwerk am Niederrhein, dem Hospizdienst der Malteser und der Jung-Landwirte RLV.
Doppelmarathon, 350km-Radtour, Welt umrundet!
Bis 20.00 Uhr konnten sich die Teilnehmer des Big Challenge Tages sportlich aktiv gegen den Krebs zeigen. Kurze Regenschauer schmälerten die Motivation nicht, sodass etliche Radler und Läufer an ihre Grenzen gingen. Insgesamt legten die 320 Big Challenge-Sportler am Samstag rund 41.000 km zurück und umrundeten damit mehr als einmal die Erde! Im Schnitt waren es fast 140 km pro Teilnehmer. „Egal wie weit oder wie lange, dabei sein ist hier alles“, betont Georg Biedemann den Big Challenge-Ansatz.
Einige sportliche Einzelleistungen verdienen trotzdem eine Erwähnung: Der jüngste Teilnehmer (9 Jahre) radelte zwei Runden und damit fast 90 km – genauso wie ein Marathon-Läufer, der die Strecke ebenfalls gleich zweimal absolvierte. Fünf Radfahrer schafften den Rundkurs jeweils acht Mal und kamen damit jeweils auf sagenhafte 350km. Zwei von ihnen erreichten das Ziel erst knapp drei Minuten vor dem Ende. „Maßarbeit“, war denn auch der einzige Kommentar von Landwirt Wilfried Oestrich, der nach dieser Leistung sichtlich erschöpft war. Oestrich fuhr übrigens am nächsten Tag in den Fahrradurlaub! Eine tolle Familienleistung lieferte auch die sechsköpfige Familie Schmidt aus Franken ab, die insgesamt 25 Runden erradelten.
Was ist BIG Challenge?
BIG Challenge Deutschland e.V. ist ein Verein, der sich im Kampf gegen den Krebs engagiert. Eine Gruppe von Landwirten, darunter die Schweinehalter Petra und Georg Biedemann, hat ihn 2013 gegründet. Seit 2014 veranstalten sie jährlich im Juni den großen BIG Challenge-Tag am Niederrhein. Radfahrer und Läufer legen an diesem Tag einen 43 km bzw. 8 km langen Rundkurs so oft wie möglich zurück und sammeln so Sponsoren- und Spendengelder, die zu 100% an ausgesuchte Projekte der Deutschen Krebshilfe gehen. In den vergangenen drei Jahren konnte BIG Challenge insgesamt rund 685.000€ Spendengelder für an Krebs erkrankte Menschen sammeln. Der aktuelle Spendenstand 2017 liegt bislang bei knapp 175.000 €.
Weitere Infos unter www.bigchallenge-deutschland.de und auf Facebook unter facebook.com/BigChallengeDeutschland/
