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20 Jahr Biosiegel

"Bio boomt weiter": Klöckner stellt Öko-Barometer vor

37 % der Deutschen geben an, häufig oder ausschließlich Bio-Produkte zu kaufen. Für die Zukunft schätzen 48 %, dass sie häufig oder sogar ausschließlich Bio-Lebensmittel erwerben werden.

Lesezeit: 4 Minuten

Im Jahr 2020 haben Verbraucher bewusster und gezielter eingekauft. Dabei haben sie einen höheren Wert auf Regionalität und ökologische Produktion gelegt. Das ist ein Ergebnis des Öko-Barometers 2020, das Bundesagrarministerium Julia Klöckner am Freitag vorgestellt hat.

Besonders beim Einkauf von Fleisch haben die Verbraucher demnach verstärkt nach Bio-Produkten gegriffen. Die wichtigsten Ergebnisse:

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  • 37 % der Befragten gibt an, regelmäßig Bio-Produkte zu kaufen.



  • Knapp 90 % geben an, zukünftig zumindest gelegentlich zur Bio-Variante greifen zu wollen.



  • Bei Bio-Eiern steigt der Anteil der Befragten, die angeben, diese Produkte „ausschließlich“ oder „häufig“ zu kaufen, auf 74 % – 2019 waren dies noch 66 %.



  • Bei Bio-Fleisch- und Wurstwaren geben 50 % der Befragten an, dies zumindest häufig einzukaufen – 2019 waren dies noch 42 %.



  • Für den Kauf von Bio-Lebensmitteln sind weiterhin die Supermärkte entscheidend: Neun von zehn Befragten kaufen hier gefolgt von Discountern (68 %).

Erfreut darüber zeigt sich Julia Klöckner: "Aus Gelegenheits- sind Gewohnheitskäufer geworden und auch insgesamt greifen immer mehr Verbraucher zu Bio-Produkten: Nach ersten Schätzungen wird der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln in 2020 bei über 14 Mrd. € gelegen haben. Das wäre ein Plus von 17 % gegenüber dem Vorjahr."

Laut der CDU-Politikerin hat die Branche in der Pandemie nochmal einen Schub bekommen, sie habe einen hohen Stellenwert, was laut Klöckner nicht zuletzt auch am Bio-Siegel liegt. Die vom BMEL eingeführte einheitliche Kennzeichnung von Bio-Produkten feiert in diesem Jahr ihr 20. Jubiläum. Aktuell sollen fast 90.000 Produkte von über 6.000 Unternehmen damit gekennzeichnet sein. Darunter vor allem Lebensmittel, aber auch Zierpflanzen und Saatgut. Die Verwendung des Kennzeichens ist dabei nicht verpflichtend, wohl aber die Kriterien, die einzuhalten sind und kontrolliert werden.

Kaufverhalten

Häufigkeit

Altersverteilung

Klar sei aber auch, so die Ministerin weiter, dass es ein gutes Miteinander und eine Annäherung der Produktionsweisen wichtig sei. Es brauche eine Art „Hybrid-Landwirtschaft“: Der Ökolandbau müsse weiter produktiver und die konventionelle Anbauweise ressourcenschonender und tierwohlgerechter werden – und dabei ertragreich bleiben.

Bildungshintergrund

Wohnort hat Einfluss

Was wird als Bio gekauft?

Wo wird Bio gekauft?

Warum Bio?

Woher kamen die Infos?

Grüne im Wahlkampfmodus

Für Renate Künast und Harald Ebner ist das Bio-Siegel eine Erfolgsgeschichte. Das Beispiel zeige, dass es den klaren politischen Willen und ein wirksames Förderkonzept brauchte, um den Ökolandbau aus der Nische zu holen und den bäuerlichen Betrieben eine gute Perspektive aufzubauen. Daran mangele es jedoch bei der heutigen Bundesregierung. Um das Ziel zu erreichen, den Anteil der Öko-Anbaufläche auf 20 % bis 2030 zu verdoppeln, müsse „geklotzt statt weiter gekleckert werden“, schwenken die Politiker gleich in den Wahlkampfton um.

Bio ist nach Ansicht von Künast und Ebner bislang das ungeliebte Stiefkind von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner. Ihre „Zukunftsstrategie Ökologischer Landbau“ sei nicht mit den nötigen Haushaltsmitteln unterlegt – 5 Mio. € mehr Haushaltsmittel im Wahljahr könnten die Nullrunden der Vorjahre nicht kompensieren, beklagen die Grünen. Es fehle besonders an Fördermitteln für Öko-Züchtung, nicht-chemische Pflanzenschutzlösungen und den Aufbau regionaler Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen für Biorohstoffe.

Sie fordern darüber hinaus die Einbeziehung der Bio-Außer-Haus-Verpflegung in die Kontrollstrukturen, um Bio in Kantinen und Restaurants zu stärken. Solange solche Rahmenbedingungen nicht stimmten, fehle den Betrieben Planungssicherheit für die Öko-Umstellung, kritisieren Künast und Ebner. „Die Bundesregierung ist hier in der Pflicht, endlich die Voraussetzungen für eine optimale Teilhabe der heimischen Landwirtschaft am Bio-Boom zu schaffen, damit nicht länger erhebliche Bio-Mengen etwa bei Getreide, Milch und Schweinefleisch importiert werden müssen.“

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23 % Umsatzwachstum im Naturkostfachhandel Berlin-Brandenburg

Ein starkes Wachstum meldet unterdessen die Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg (FÖL). Demnach stiegen die Umsätze des Naturkostfachhandels in der Region (Bio-Supermärkte, Abokisten, handwerklich arbeitende Betriebe, Direktvermarkter) um ca. 23 % – das ist ein mehr als doppelt so hohes Wachstum wie in den Vorjahren (2019: 10 %). Die Gesamtumsätze des regionalen Naturkostfachhandels lagen damit 2020 bei 715 Mio. € (2019: 580 Mio.). Am größten war das Wachstum bei den regionalen Abokisten-Betrieben. Diese verzeichneten Umsatzzuwächse von durchschnittlich mehr als 60 %.

Die FÖL sieht wesentlich folgende Faktoren und Trends:

  1. Der Biomarkt profitiert von Umsatzverschiebungen in der Außer-Haus-Verpflegung: All jene Bevölkerungsgruppen, die in Kurzarbeit waren oder vermehrt im Homeoffice arbeiteten, verpflegten sich nicht mehr in Kantinen und Restaurants, sondern aßen mehr zu Hause und kauften selbstbestimmt deutlich mehr Bio ein, als es dem Bio-Anteil in der Außer-Haus-Verpflegung entspricht.



  2. Die Sensibilität für eine gesunde Ernährung ist in Zeiten der Corona-Pandemie gestiegen.



  3. Von der Rückbesinnung auf regionale Lieferketten bzw. dem Bedürfnis nach mehr Ernährungssouveränität profitiert die ökologische Lebensmittelwirtschaft, weil sie seit jeher deutlich regionaler ausgerichtet ist und mit einer nachvollziehbaren Herkunft punkten kann. Hinzu kommt, dass auch Bio-Verarbeiter und Bio-Vermarkter von den vorhandenen regionalen Wertschöpfungsketten profitierten.



  4. Die gesellschaftliche Kritik an der Agrarpolitik motiviert viele Bürger, an der Ladenkasse abzustimmen.

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