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Bioökonomie als Zukunftsträger ländlicher Entwicklung in der gesamten EU

Nur wenn Bioökonomie den europäischen Bauern Gewinn einfährt, kann es als Zukunftskonzept in der EU erfolgreich werden. EU-Agrarminister ziehen in Bukarest an einem Strang.

Lesezeit: 5 Minuten

Die Bioökonomie gehört zu den Schwerpunkten der GAP-Reform 2020. Für die rumänische EU-Ratspräsidentschaft stellt sie im ersten Halbjahr 2019 für Landwirtschaftsminister Petre Daea eine Priorität seiner sechsmonatigen Amtszeit dar.

"Bioökonomie, Forschung und Wissenstransfers stellen den Rohstoff der Zukunft der europäischen Landwirtschaft dar", sagte Petre Daea am Dienstagnachmittag bei der Abschlusspressekonferenz des informellen EU-Agrarministertreffens in Bukarest.

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Um den Landwirten eine gesunde Zukunftsperspektive zu eröffnen, bedürfe es eines Austausches von best practice Modellen innerhalb der EU, appelierte Daea an seine Kollegen die von der EU-Kommission im Oktober 2018 vorgelegte Bioökonomie-Strategie mit Leben zu erfüllen.

Forschung biete die Chance für Europas Bauern, maßgeschneiderte Lösungen für eine nachhaltige Strategie der Zukunft zu entwickeln, um den gestiegenen Anforderungen an Klima- und Umweltschutz gerecht zu werden. Während einer von der rumänischen Ratspräsidentschaft organisierten Expertenkonferenz zur Bioökonomie in Bukarest im April wurden drei Perspektiven herausgearbeitet:

Um der Bioökonomie zum Erfolg zu verhelfen, müsse der Gedanke der Kreislaufwirtschaft in der Landwirtschaft einen neuen Stellenwert bekommen. Ferner müsse eine ambitionierte Strategie den ökonomischen Mehrwert für die Landwirte in der praktischen Arbeit sichtbar machen. "Nur wenn ein realisierbares und erfolgversprechendes Geschäftsmodell dahinter steckt, wird sich der Landwirt Bioökonomie zu eigen machen", forderte Petre Daea seine Agrarkollegen auf, bei der Umsetzung der GAP-Strategiepläne sich im nationalen Rahmen dafür stark zu machen.

Rumäniens Landwirtschaft boomt und beschäftigt ein Viertel des Landes

Besonders für die rumänische Landwirtschaft im Umbruch sieht Daea große Chancen, den Wandel zur Bioökonomie erfolgreich zu gestalten. In der rumänischen Landwirtschaft sind derzeit noch rund ein Viertel der Erwerbstätigen des Landes beschäftigt. Das bedeutendste Agraregment macht in der landwirtschaftlichen Produktion die pflanzliche Erzeugung mit nahezu 70 Prozent aus.

An zweiter Stelle rangiert die Viehzucht mit rund 30 Prozent des Gesamtergebnisses. Rumänien gehört seit dem Fall der Mauer in Berlin und der eingeleiteten Wende zu den große Nutznießern der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP).

So fließen nach aktuellem Stand in der laufenden Förderperiode über den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) von 2014 bis 2020 mehr als acht Milliarden Euro in die rumänische Landwirtschaft. Der rumänische Staat steuert im gleichen Zeitraum weitere rund 1,3 Milliarden Euro aus dem nationalen Haushalt bei.

Beim Warenaustausch – nicht nur von Rohstoffen aus der Landwirtschaft – stellen Deutschland und Rumänien wichtige Handelspartner dar. Rund 21 Prozent der Importe und Exporte von und nach Rumänien kommen von oder gehen nach Deutschland.

Dennoch ist Landwirtschaftsminister Petre Daea unzufrieden mit der Handelsbilanz bei den Lebensmittelproduktion: "Wir importieren viel und bisweilen von fragwürdiger Qualität. Unverarbeitete Produkte machen den Großteil unserer Exporte aus." Die rumänische Landwirtschaft wartet dennoch mit stets neuen Rekordergebnissen auf. Gut 12.000 Großbetriebe von über 500 Hektar Produktionsfläche finden immer mehr Abnehmer im Ausland vor allem mit nicht veredelten Primärprodukten wie Getreide, Ölsaaten und Schlachttieren.

Die Agrarausfuhren machten im Jahre 2017 einen Warenwert von rund vier Milliarden Euro aus. Rund zwei Drittel davon entfielen allein auf die 20 größten Agrar-Exporteure des Landes. Die Top 3 dieser Gruppe stellten ausländische Unternehmen dar, die aus China, den USA und der Schweiz stammen. Schwerpunkt ist hierbei der Getreidehandel. Damit ist Rumänien zum größten Getreideexporteur der EU aufgestiegen.

Aeikens : "Landwirte nehmen Bioökonomie nur an, wenn das Geschäftsmodell stimmt"

Beim Meinungsaustausch unter den EU-Agrarministern betonten auch Österreich, Frankreich, Polen und Deutschland die Bedeutung der Bioökonomie als Wachstumspotential und zur Einkommenssicherung für die junge Landwirte-Generation Europas in der Zukunft.

"Der biologische Anbau stellt für Österreich eine sehr wichtige Angelegenheit dar. Jeder fünfte landwirtschaftliche Bertieb in der Alpenrepublik wird ökologisch bewirtschaftet und daher wollen wir das Thema Bioökonomie weiter forcieren, wobei die GAP eine wichtige Säule darstellt ", sagte Generaldirektor Johannes Fankhauser vom österreichischen Ministerium für Nachhaltigkeit bei Ankunft in Bukarest am Dienstag.

Frankreich setzt auf Bioökonomie zur Bekämpfung des Klimawandels

Auch für Frankreichs Agrarminister Didier Guillaume steht die Bedeutung der Bioökonomie außer Zweifel: "Zur Bekämpfung des Klimawandels und um den gestiegenen Umweltanforderungen gerecht zu werden, bedarf es einer verstärkten Kooperation unter den Mitgliedstaaten", sagte der Franzose in der Aussprache. Bisher seien die Landwirte über das Potential der Bioökonmie noch zuwenig informiert.

Die Landwirtschaftsminister von Litauen, Portugal und Österreich forderten daher den Aufbau eines Landwirtschaftberatungsdienstes auf europäischer Ebene.

BMEL-Staatssekretär Hermann Onko Aeikens unterstützte in Bukarest einen europäischen Ansatz für die Bioökonomie: „Um das Potential der Bioökonomie noch besser auszuschöpfen, müssen neue Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsketten entwickelt werden. Dafür brauchen wir einen umfassenden Ansatz auf europäischer Ebene, der die Landwirtschaft in die Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft einbindet.“

Ebenso stellt für den Präsidenten der Europäischen Bauernverbände (Copa), Joachim Rukwied, die Bioökonomie einen Eckpfeiler der europäischen Landwirtschaft in der Zukunft dar, wie er in Bukarest betonte.

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