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BMELV: Bio-Branche bleibt weiter auf Wachstumskurs

Der ökologische Landbau konnte trotz des schwierigen Umfeldes auch im Jahr 2012 ein gefestigtes Wachstum verzeichnen. Laut BMELV hat die Bio-Fläche um 1,8 % und der Anteil der ökologisch wirtschaftenden landwirtschaftlichen Betriebe um 2,2 % zugenommen. Für den BÖLW ist das dagegen ein Armutszeugnis.

Lesezeit: 3 Minuten

Der ökologische Landbau konnte trotz des schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeldes auch im Jahr 2012 ein gefestigtes Wachstum verzeichnen. Wie das Bundesagrarministerium aus den Jahresmeldungen der Länder berichtet, hat die ökologisch bewirtschaftete Fläche um 1,8 % und der Anteil der ökologisch wirtschaftenden landwirtschaftlichen Betriebe um 2,2 % zugenommen.

 

Ende 2012 wurden in Deutschland 1.034.355 ha landwirtschaftliche Nutzfläche von insgesamt 22.932 landwirtschaftlichen Betrieben nach den EU-weiten Regelungen des öko­logischen Landbaus bewirtschaftet. Insgesamt betrug der Anteil der Bio-Betriebe an der Gesamtzahl der landwirtschaftlichen Be­triebe im vergangenen Jahr 7,7 %, der Anteil an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche ist auf 6,2 % gestiegen.

 

Die Biobranche konnte damit ihren Platz in der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft im Jahr 2012 weiter festigen, so das BMELV weiter. Auch die Anzahl der ausschließlich verarbeitenden Betriebe im Öko-Sektor ist gegenüber dem Vorjahr erneut gestiegen und liegt nun bei 8.293. Damit ist die Zahl der in der Verarbeitung von Öko-Produkten tätigen Betriebe im Vergleich zum Vorjahr um 3,0 % gestiegen. Die Anzahl der Importeure stieg um 3,7 % auf 308.

 

Die Anzahl der Betriebe, die Bio-Produkte sowohl verarbeiten als auch importieren betrug 891 und liegt damit um 4,1 % über dem Vorjahr. Die reinen Handelsunternehmen verzeichnen bei einer Anzahl von 2.210 einen Zuwachs von 8,4 %. Insgesamt waren 2012 im Bio-Sektor 34.899 Erzeuger, Verarbeiter, Aufbereiter, Importeure und Handelsunternehmen tätig.


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Deutschland weiterhin der größte Absatzmarkt


Nach Angaben des Agrarministeriums ist Deutschland innerhalb der EU nach wie vor der größte Absatzmarkt für ökologische Produkte. Seit dem Jahr 2000, als die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Deutschland noch 546.000 ha betrug, habe sich der Ökolandbau flächenmäßig fast verdoppelt. Der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln verdreifachte sich im gleichen Zeitraum von 2,05 auf mittlerweile 6,6 Mrd. Euro pro Jahr.

 

Und Agrarministerin Ilse Aigner sieht noch viel Potenzial: „Um die Biolandwirte auf diesem Weg zu unterstützen, werden die Fördersätze für die Einführung und Beibehaltung des Ökolandbaus im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) ab 2014 erhöht“, sagte sie. Jetzt seien die Bundesländer gefordert, den erhöhten Spielraum bei der Förderung des Ökolandbaus zu nutzen und für ein kontinuierliches und attraktives Förderangebot zu sorgen.


BÖLW: Öko-Flächen wachsen kaum 


Das positive Bild der Bundesregierung kann der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) überhaupt nicht teilen. Das Wachstum der deutschen Öko-Flächen sei 2012 auf einem Rekordtief von nur 1,8 % angekommen. Der Verband macht dafür die fehlende Förderung der Bundesregierung verantwortlich, weil der Biolandbauin anderen Ländern weiter gewachsen sei.


Während in den letzten vier Jahren das Bio-Handelsvolumen um 21 % gestiegen sei, habe die Zunahme des Öko-Flächenanteils nur 10 % betragen, kritisiert der BÖLW-Vorsitzende Felix Prinz zu Löwenstein. "Anstatt die Vorleistung der deutschen Verbraucher zu nutzen, um mehr Bauernhöfe in der Umstellung zu unterstützen, haben die derzeitigen Rahmenbedingungen dazu geführt, dass immer mehr Bio-Produkte importiert und damit immer mehr Umweltleistungen des Ökolandbaus exportiert werden", bemängelt er.


Hemmnisse für das Flächenwachstum sind laut Löwenstein die seiner Meinung nach überzogene Förderung der Biogasproduktion und das Anwachsen industrieller Tierhaltung, wodurch die Pachtpreise explodiert seien. Öko-Betriebe könnten da nicht mithalten und verlören ihre Pachtflächen. Außerdem habe die Regierung das Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖLN) geschwächt. Hinzu kam die Kürzung der EU-Mittel für den Ökolandbau („zweite Säule“) sowie das Aussetzen der Umstellungsförderung in einigen Bundesländen. Der Biobauer sprach sich daher für eine neue Politik der Ökoförderung aus. (ad)

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