Eine klare Kennzeichnung ist nach Ansicht des Bundesverbandes Naturkost Naturwaren (BNN) ein erster und wichtiger Schritt hin zum Ausstieg aus der Verwendung von CMS-Hybriden aus Zellfusion im Biolandbau. Bei einem Erfahrungsaustausch in Kassel erörterten Branchenakteure aus den Bereichen Groß- und Einzelhandel sowie Herstellung die grundsätzlichen Voraussetzungen für eine Abkehr von den CMS-Sorten und die Möglichkeit einer Kennzeichnung, die nach den derzeit geltenden Rahmenbedingungen nur in Einzelfällen zugelassen ist.
Die Leiterin des BNN-Monitorings für Obst und Gemüse, Kirsten Arp, stellte klar, dass ihr Verband den Ausstieg aus den CMS-Hybriden wolle. Eine wesentliche Aufgabe sei es, die derzeitige Intransparenz im Saatgutbereich aufzulösen, damit eine verlässliche Kennzeichnung überhaupt möglich sei. Um belastbar zu wissen, welche Sorten ohne CMS aus Zellfusion gezüchtet worden seien, könnte die europäische Online-Datenbank des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) zu Kohl- und Chicorée-Sorten die notwendige Rechtssicherheit liefern.
Als ersten kleinen Erfolg konnte Arp vermelden, dass bereits in dieser Saison mehr CMS-freie Kohlsorten in Italien und Spanien angebaut worden sind als im letzten Winter. Diese Entwicklung sei auch auf die bisherigen Schritte von Seiten des BNN zurückzuführen. Allerdings reiche die zur Verfügung stehende Menge noch nicht aus, um den Bedarf zu decken. (AgE)
Hintergrund:
ZDF-WISO: CMS in Bio-Lebensmitteln ist Gentechnik (6.8.2013)