In Brandenburg formiert sich Wiederstand gegen die von der Landesregierung geplante Kreisgebietsreform. Der Bauernbund Brandenburg befürchtet, dass der ländliche Raum darunter leiden wird. Die Landwirtschaft habe ein Interesse an kurzen Anfahrtswegen zu Behörden.
Der Bauernbund Brandenburg hat an die Landtagsabgeordneten aus den ländlichen Regionen Brandenburgs appelliert, die von der Landesregierung geplante Kreisgebietsreform abzulehnen. „Der Entwurf von Rot-Rot ist ein Dokument des bürokratischen Zentralismus und beruht auf der falschen Annahme, größere Strukturen würden effizienter arbeiten“, sagte Bauernbund-Vorstand Marco Hintze. Der 44jährige Landwirt aus Krielow bei Werder befürchtet, dass mit der Neugliederung Arbeitsplätze und Kaufkraft aus ländlichen Regionen abgezogen werden. Darunter müsste die ganze Umgebung leiden, so Hintz weiter.
Als wichtigste Wirtschaftsbranche im ländlichen Raum habe die Landwirtschaft ein Interesse daran, dass die Mitwirkung in den kommunalen Gremien nicht bereits an langen Anfahrtswegen scheitert, erläuterte er weiter: „Wenn sich der Staat schon mit unseren Steuergeldern so eine aufwändige Verwaltung leistet, dann sollte diese wenigstens bürgernah organisiert sein“ sagte er.
Am Mittwoch dieser Woche stimmen die Abgeordneten im Landtag in Potsdam über das Leitbild für die Verwaltungsstrukturreform ab. Es ist die Grundlage für Gesetzentwürfe, die für die Kreisneugliederung noch erarbeitet werden müssen. Die Reform ist heftig umstritten und soll nach dem Willen der Landesregierung aus SPD und Linken im Jahr 2019 in Kraft treten. Die Anzahl der Kreise soll in Brandenburg von jetzt 14 auf zehn oder sieben sinken. Außerdem soll es außer Potsdam keine kreisfreie Stadt mehr in Brandenburg geben.
