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Brexit: Britische Landwirte fürchten sinkende Erzeugerpreise

Für die britischen Landwirte bedeutet der drohende Brexit Ende März wirtschaftliche Einbußen. Der britische Bauernverband fürchtet, das Importe die heimischen Erzeugerpreise drücken könnte.

Lesezeit: 3 Minuten

Wie geht es nach dem Brexit weiter? Für die britischen Landwirte und Lebensmittelhersteller wird die Frage akut, weil Schiffe mit langen Transportwegen nach Fernost ihr Ziel wohlmöglich erst nach dem bisher geplanten Brexit erreichen. Einige Waren, wie beispielsweise gefrorene Fleischwaren, sind bis zu einen Monat dorthin unterwegs. Kommt sie nach dem 29. März an, ist es ungewiss, ob sie denn aktuellen Zöllen unterliegen. Denn einige Länder dort haben Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union. Diese würden nicht mehr greifen, falls es am 29. März zum Brexit kommen würde. Daher gehen die Brexit-Verhandlungen in eine neue Runde. Gestern reiste die britische Premierministerin Theresa May nach Brüssel und sprach mit dem Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker. Beide haben keinen Ausweg aus der Krise gefunden, wollen sich aber vor Ende des Monats erneut treffen. Heute wird ihr Gegenspieler, der Oppositionsführer Jeremy Corbyn, ebenfalls nach Brüssel kommen. Er will sich mit Michel Barnier, dem Verhandlungsführer der EU, treffen.

Ein größeres Problem für die britischen Landwirte wäre nach dem Brexit aber der Absatz in die EU. 2017 exportierte Großbritannien 31 % seiner Lämmer (4,5 Mio. Tiere). Davon gingen 94 % in den europäischen Binnenmarkt, sagte Minette Batters, die Präsidentin des britischen Bauernverbandes. Bei einem Brexit müsste die EU erst prüfen, ob Großbritannien importieren darf.

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Keine Zölle auf Lebensmittel nach Brexit

Laut der Zentralen Markt- und Preisinformationen GmbH (ZMP) kommen fast 80 % der britischen Lebensmittelimporte aus der EU. Ohne ein Handelsabkommen müsste Großbritannien, um die Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) einzuhalten, Zölle auf die Waren der EU erheben. Für italienischen Mozzarella Käse sind das beispielsweise 46 % oder für irisches Fleisch 40 %. Im Schnitt würden die Waren aus der EU laut den Berechnungen des ZMPs um 22 % teurer sein. Der britische Bauernverband befürchtet, dass Großbritannien alles tun wird, um die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln zu moderaten Preisen zu sichern und daher die Zölle absenkt. Dadurch könnten auch die Länder, die zu geringeren Standards als die Briten Lebensmittel produzieren, einen Zugang zum britischen Markt bekommen. Denn diese Länder müssten dann nach dem WTO Regeln her wie die EU auch keine Importzölle zahlen. Das würde die Erzeugerpreise für die britischen Landwirte drücken, weil diese mit höheren Standards und dadurch mit höheren Kosten produzieren.

Irland fordert EU Nothilfen in Millionenhöhe

Unter den EU Ländern, die ihre Lebensmittel nach Großbritannien exportieren, wäre Deutschland nicht so stark betroffen. Fünf Prozent der landwirtschaftlichen Exporte gehen nach Großbritannien. Irland hingegen wäre deutlich stärker betroffen. Der Landwirtschaftsminister Michael Creed sagte der Zeitung Irish Independent, dass es in der Rindfleisch- und Fischereiindustrie um riesige Geldsummen gehe. Das Land hatte schon für den Fall eines harten Brexit die EU um Nothilfe in Millionenhöhe gebeten.

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