Im Vereinigten Königreich werden wieder mehr Schafe gehalten. Wie aus aktuellen Zahlen des Londoner Landwirtschaftsministeriums hervorgeht, gab es im Dezember 2012 etwas mehr als 22,9 Mio. Schafe und Lämmer; das entsprach einem Plus 962 000 Tieren oder 4,4 % im Vergleich zur Bestanderhebung ein Jahr vorher.
Nachdem bereits 2011 die Tierzahl um 3,1 % gestiegen war, scheint sich der zuvor über mehr als eine Dekade erstreckende Trend zu kleineren Beständen nun umgekehrt zu haben. Die geringste Schafpopulation im Königreich war in der jüngeren Vergangenheit im Jahr 2010 mit 21,3 Mio. Tieren zu verzeichnen; zur Jahrtausendwende gab es dagegen noch rund 30 Mio. Schafe auf der Insel.
Die Entwicklung der weiblichen Zuchtschafe blieb mit einem Zuwachs von 0,4 % auf knapp 14,3 Mio. Tiere im Dezember 2012 laut britischem Landwirtschaftsministerium allerdings hinter den Erwartungen der Branche zurück, die mit einem stärkeren Anstieg gerechnet hatte. Die Analysten im Londoner Agrarressort führten dies vor allem auf negative Marktenflüsse im zweiten Halbjahr 2012 zurück.
Neben fallenden Erzeugerpreisen hätten zu dieser Zeit ungünstige Witterungsbedingungen die Futterkosten in die Höhe getrieben und preiswerte Lammfleischangebote aus Neuseeland den Markt zusätzlich unter Druck gesetzt. Die Zuversicht der britischen Schafhalter sei aber auch durch die steigende Zahl der Infektionen mit dem Schmallenberg-Virus geschmälert worden. Laut Ministerium stieg die Zahl der von dieser Tierkrankheit betroffenen Höfe auf rund 1 000 Betriebe an. (AgE)