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Brüssel will Methangasquellen genauer aus dem All orten

Ist Fleichsersatz aus Dinkel, Soja und Weizen die Lösung des Methangasproblems in der Atmosphäre? Die Brüsseler EU-Kommission legt am Mittwoch ihre EU-Methangasstrategie vor.

Lesezeit: 3 Minuten

Die landwirtschaftliche Tierhaltung, die Ausweitung von Reisfeldern, Fäulnisprozesse in Mooren und Landmülldeponien sowie Emissionen aus der Gasindustrie machen zusammen durch Methanausstoß rund zehn Prozent der gesamten Treibhausgas-Emissionen weltweit aus.

Mehr als die Hälfte entfällt nach wissenschaftlichen Erkenntnissen auf landwirtschaftliche Prozesse. Die EU-Kommission will daher die Entstehung der Methangasquellen auf der Erde genauer untersuchen.

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An diesem Mittwoch beschließt die EU-Kommission eine EU-Methangasstrategie und legt ambitionierte Ziele für die Reduktion der Methanemissionen vor. Auf regulatorische und gesetzgeberische Maßnahmen will die Brüsseler Behörde zunächst jedoch verzichten, wie ein EU-Diplomat auf Anfrage von top agrar bestätigte.

Methangas geht zur Hälfte auf Tierzucht, Landnutzung und Moorflächen zurück

Ein Fokus liege aber wegen des hohen Anteils der Methangasentstehung auf dem Landwirtschaftssektor. Erst im nächsten Jahr - voraussichtlich im Juni 2021 - will die EU-Kommission im Rahmen von Gesetzesvorschlägen zur Biodiversitäts- und Farm-to-Fork-Strategie präzisieren, wie die Landwirtschaft den seit eineinhalb Jahrzehnten drastischen Anstieg der Methangasemissionen mit bremsen könnte.

Flächengebundener Viehbestand und Ersatzfleich-Forschung sind keine Tabus

Wie der EU-Diplomat gegenüber top agrar präzisierte, gebe es bei der wissenschaftlichen Durchdringung des Themas keine Denkverbote. So müsse angesichts der sich verschärfenden Methangasproblematik zur Ernährung der Weltbevölkerung, sowohl der Viehbestand auf der Fläche und die damit verbundenen Gülle- und Trinkwasserproblematik unter die Lupe genommen werden, sowie die Entwicklung des Fleischkonsums insgesamt.

Nicht nur die Fleisch produzierenden Landwirte seien hier gefordert und die Biogasindustrie, sondern auch das Verbraucherverhalten und der Gesamt-Fleischkonsum auf der Welt seien Thema.

Monitoring aus dem All soll Methangasquellen lokal und weltweit erschließen

Die EU-Kommission wolle in einem ersten Schritt durch Monitoring aus dem All die Auswertung von Satellitendaten intensivieren, um die Entstehung von Methangasen genauer lokalisieren zu können. Die Erhaltung der natürlichen Ressourcen auf dem Planeten Erde würden im nächsten Schritt auch die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Konzentration und Haltung von Nutztieren zum Gegenstand gemeinsamer Überlegungen machen.

Dies könne die EU nicht im Alleingang stemmen, sondern die Bemühungen von Brüssel seien darauf konzentriert, mit den großen Weltregionen abgestimmte Rahmenbedingungen für Tierzucht und landwirtschaftliche Nutzung zu vereinbaren.

Zu Entwicklung von neuen Strategien der Lebensmittelversorgung der Zukunft zählten auch verstärkte Forschungsanstrengungen, um die Eiweißversorgung beim Tierfutter auf neue Grundlagen zu stellen sowie die Erforschung von synthetischen Eiweiß in der Ernährung jenseits von Fleischproduktion aus traditioneller Tierzucht.

Im EU-Forschungsprogramm Horizont Europa sollen für Forschungsanstrengungen in dieser Richtung mehr Gelder ab 2021 zur Verfügung gestellt werden.

Der 1. EU-Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans und die EU-Energiekommissarin Kadri Simson stellen am Mittwochmittag ihre Überlegungen für die erste Phase der EU-Methanminderungsstrategie vor. Denn Methan gehört zu den extrem langlebigen Treibhausgasen, die den Planeten bedrohten und das Klima wandeln, führen Wissenschaftler an.

Methangas ist ein 28fach langlebigeres Treibhausgas als CO2

Seit dem Jahr 2007 steigt nach Angaben von Forschern des Max-Planck-Instituts für Kernphysik die Methankonzentration in der Atmosphäre rasant an. Die Wissenschaftler registrieren mit Sorge, dass Methangas noch viel stärker als das Treibhausgas Kohlendioxid die Atmosphäre belastet. Konkret: Es hält demnach 28-mal so viel Wärme fest und treibt so den Klimawandel schneller voran als alle anderen Treibhausgase. Daher müsse dem Methangas besondere Aufmerksamkeit in der Klimastrategie beigemessen werden, fordern die Max-Planck-Wissenschaftler.

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