Nach Ansicht des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) ist die Anlage von Energieholzplantagen auf Grünlandflächen kritisch zu bewerten, wenn dabei wertvolle Lebensräume zerstört werden. Das BfN wendet sich aber nicht grundsätzlich gegen Energieholzplantagen, sofern diese neben einer positiven Klimabilanz auch die biologische Vielfalt erhalten und fördern.
"Für den Naturschutz ist es positiv, wenn der Anbau auf Ackerflächen erfolgt, die ins landschaftliche Umfeld passen. Denn damit werden Strukturen in monotone Landwirtschaftsflächen gebracht, die wiederum Lebensräume schaffen. Im Gegensatz zur Bewirtschaftung mit jährlich wechselnden Kulturen ist der mehrjährige Anbau von Energieholz auf Ackerflächen sogar mit deutlich positiven Klimabilanzen verbunden", sagte die BfN-Präsidentin, Prof. Beate Jessel vor Beginn der Grünen Woche. Auf Grünlandflächen jedoch könnten sich Energieholzplantagen sowohl zu Lasten des Naturschutzes wie auch des Klimaschutzes auswirken. Grünland sei ein vielfältiger und bedrohter Lebensraum, der viel CO2 speichere. Energieholzplantagen könnten das nicht. Viele Brutvögel seien auf Grünland angewiesen. Zudem gehe derzeit täglich sehr viel Dauergrünland verloren. Daher solle sich die Politik dafür einsetzen, das Wiesen und Weiden geschützt werden.