Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

topplus Pflanzenzucht

Bundesforschungsministerium plädiert für Nutzung Neuer Züchtungstechnologien

Das BMBF steht laut Staatssekretärin Pirscher einer gesetzlichen Neubewertung und Zulassung der „Genschere“ nicht im Weg. Sie mahnt aber an, die Bürger bei dem Prozess mitzunehmen.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Neuen Züchtungstechnologien wie Crispr/Cas bieten nach nahezu einhelliger Meinung von Wissenschaftlern enorme Chancen für einen schnelleren Züchtungsfortschritt, sind in der Europäischen Union jedoch umstritten. Zumindest das Bundesforschungsministerium steht einer Anwendung aber wohl nicht im Weg.

Bei einer Festveranstaltung des Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter (BDP) zum 200. Geburtstags von Gregor Mendel stellte die Staatssekretärin im Bundesforschungsministerium, Judith Pirscher, heute in Berlin klar, dass es sich bei diesen Technologien um ein Werkzeug handelt, dass der Züchtung robusterer und klimaschonenderer Kulturpflanzen „einen Push“ geben könnte. „Darauf können wir nicht verzichten“, so Pirscher.

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Anpassung des europäischen Gentechnikrechts möglich

Sie zeigte sich deshalb erleichtert, dass es bei der politischen Bewertung der „Genschere“ auf EU-Ebene nun „etwas zu bewegen scheint“. Wissenschaftliche Institutionen wie die Leopoldina attestierten den Neuen Züchtungstechnologien zudem, sicher zu sein. Die FDP-Politikerin hält eine Anpassung der europäischen Gesetzgebung, die solche Verfahren bislang als „Gentechnik“ einstuft, daher für möglich.

Pirscher zufolge setzt sich das Bundesforschungsministerium auf dieser Grundlage für eine „risikoangepasste“ Novellierung des EU-Gentechnikrechtes und eine wissenschaftsgeleitete Anpassung der nationalen Regulierungen ein. Damit sollen die neuen Züchtungsmethoden auch für die heimische Pflanzenzüchtung nutzbar gemacht werden. Die Staatssekretärin gab allerdings zu bedenken, dass ein solcher Schwenk auch die Gesellschaft mitnehmen müsse. Alle Akteure müssten daher in die Debatte einsteigen und den Bürgern den Nutzen beziehungsweise die Konsequenzen eines Verzichts auf die „Genschere“ klarmachen, so Pirscher.

Mendel-Innovationspreis für IPK-Genomforscher

Im Rahmen des Festaktes hat die Gregor Mendel Stiftung zudem ihren Innovationspreis an die Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK), Prof. Dr. Nils Stein und Dr. Martin Mascher, für die Entschlüsselung der komplexen Genome von Weizen, Gerste und Roggen verliehen. Das Forscherteam hat Methoden und Strategien entwickelt, um die genetische Vielfalt dieser Kulturarten zu erfassen, zu beschreiben und interessierten Nutzern zur Verfügung zu stellen.

„Die Preisträger haben einen entscheidenden Beitrag zur Weiterentwicklung der Genbanken zu biodigitalen Ressourcenzentren für die Forschung und angewandte Züchtung geleistet. Diese Generierung bio-digitaler Daten ist ein großer Wert für die praktische Züchtung und die Entwicklung klimaangepasster, effizienter Sorten“, begründete Prof. Dr. Maria von Korff Schmising, stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums der Gregor Mendel Stiftung, die Auszeichnung.

Pflanzenzüchtung als Hoffnungszeichen gegen den Hunger

In ihrer Laudatio hob die Präsidentin der Welthungerhilfe, Marlehn Thieme, das Potenzial der Pflanzenzüchtung hervor, die Welternährung der Zukunft mitzugestalten. Die Arbeiten des Forscherteams ermöglichten es, die Entwicklung von Sorten für eine Vielzahl von Kulturpflanzen zu beschleunigen, die an die Zielumwelt bzw. die unterschiedlichen agroklimatischen Bedingungen auf lokaler Ebene angepasst seien.

Die Erkenntnisse seien auch Hoffnungszeichen für das Tun der Welthungerhilfe, da sie für andere wichtige Kulturpflanzen und „orphan crops“ in Ländern des Südens anwendbar seien. Die genetische Diversität sei der Schlüssel zur Verbesserung dieser Pflanzen – und damit zur Lebensmittel- und Ernährungssicherheit, betonte Thieme.

Genomische Forschung intensivieren

In ihrer Ansprache eröffneten die Preisträger eine Zukunftsperspektive für ihre Arbeiten: „Der nächste Schritt ist die tiefergehende genomische Charakterisierung unserer Getreidesortimente mit einem Fokus auf Landrassen aus der ganzen Welt und verwandte Wildarten der Kulturgetreide. In Zukunft werden auch andere Kulturarten wie Eiweiß- und Futterpflanzen Gegenstand unserer genomischem Forschung sein. Wir sind überzeugt, dass die Digitalisierung von Genbanken, und insbesondere digitale Sequenzinformation, den Wert der in Genbanken bewahrten Kulturpflanzendiversität vervielfachen kann, so Prof. Stein und Dr. Mascher.

Mehr zu dem Thema

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.