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Bundestagswahl: Kanzler für die Bauern?

Die Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl 2021 stehen fest. Doch stehen sie auch für die Bauern? Ein kleiner Rückblick auf die spezielle Beziehung zum Berufsstand von Rainer Münch.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar von Rainer Münch, Agrarjournalist in Berlin:

„Von Hause aus kommt er von Hühnern, Schweinen und Kühe melken – ich komme eher aus dem Völkerrecht“. Nachdem Annalena Baerbock die zentralen Unterschiede in der Qualifikation der beiden grünen Bewerber um das höchste Regierungsamt schonungslos offen gelegt hatte, hätte es eigentlich nur einen geben können. Warum die Grünen dennoch sie und nicht Robert Habeck ins Rennen um das Kanzleramt schicken – aus agrarischer Sicht nur schwer zu ergründen.

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Die schlechte Nachricht: Über die Aufgaben eines Landwirtschaftsministers weiß die mögliche künftige Bundeskanzlerin noch nicht in allen Einzelheiten Bescheid. Die gute aber ist: Tierhaltung gehört für sie dazu und wird nicht infrage gestellt. Keine Selbstverständlichkeit in grünen Kreisen!

Ähnlich wie bei den Grünen zog auch bei den Schwarzen der Kandidat der Bauernherzen bei der Kür den Kürzeren. Dies ist umso bemerkenswerter, als mit Markus Söder zweifellos die Aussicht bestanden hätte, an gute alte Zeiten anzuknüpfen. Spätestens seit seinem erfolgreichen Einsatz für die Bauernmilliarde war klar: Der bayerische Ministerpräsident hat das Zeug zum „Helmut Kohl 2.0“. Der hatte dereinst mit vielen guten Worten und noch mehr Bimbes regelmäßig großes Verständnis für seine getreuen Wähler gezeigt.

Kein Wunder, dass Kohls SPD-Nachfolger weder das eine noch das andere im Angebot hatte. Im Gegenteil: Kaum im Amt, nutzte Gerhard Schröder einen Bauerntag, um an der politisch unliebsamen Landwirteschar seinen eisernen Sparwillen zu demonstrieren und einen ersten Eindruck vom späteren Basta-Kanzler zu vermitteln. Nur folgerichtig, dass für Angela Merkel danach jeder ihrer zahlreichen Auftritte auf Bauern-, Landfrauen- und ähnlichen Festtagen zum Heimspiel wurde. Die Botschaften dabei wurden immer gern gehört: viel Lob vorweg, allenfalls dezente Änderungswünsche, aber immer kleine Sprünge statt große Würfe. Man kennt sich, man schätzt sich.

Dass Parteifreund und erster Nachfolgekandidat Armin Laschet ein Weiter so ausschließt, dürfte daher in den Weiten des Landes nicht nur Freude auslösen. Andererseits: Wer über familiäre Wurzeln bis Karl den Großen verfügt, weiß Bodenständigkeit zu schätzen und neigt schon gar nicht zum Abenteurertum!

Ohnehin lassen sich dem CDU-Chef nach den turbulenten Wochen Stehvermögen und Nehmerqualitäten nicht absprechen. Ob nun künftig Armin Laschet die großen Linien zeichnet, Annalena Baerbock voranstürmt oder gar Olaf Scholz mit ruhiger sozialdemokratischer Hand regiert – vermutlich kommt es weniger auf den oder die KanzlerIn als auf die Landwirtschaftenden an, die Zeichen der sich ändernden Zeiten zu erkennen und die richtigen Schlüsse für sich und ihre Betriebe zu ziehen.

Hinweis: Gastkommentare geben nicht in allen Bereichen die Meinung der Redaktion wieder. Wir veröffentlichen sie dann, wenn wir sie für einen interessanten Diskussionsbeitrag zur Weiterentwicklung der Landwirtschaft halten. Wie stehen Sie dazu? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar unten.

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