Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

topplus Eckpunkte der Bundesregierung

Cannabis-Freigabe: Landwirte neugierig auf Hanfanbau

Die von der Bundesregierung geplante Cannabis-Legalisierung in Deutschland könnte den Hanfanbau verändern. Landwirte mit Nutzhanfanbau blicken auf die weitere rechtliche Entwicklung.

Lesezeit: 3 Minuten

Landwirte in Brandenburg sind angesichts der geplanten Freigabe von Cannabis bereit zum Hanfanbau. Der Landesbauernverband sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa), Landwirte könnten sich den Anbau von Cannabis bei einer Legalisierung der Droge vorstellen. „Sie investieren gerne in den Anbau neuer Kulturen (...)“, hieß es. Es müssten aber Bedingungen geschaffen werden, die einen praktikablen Anbau auf dem Acker und die Vermarktung auch ermöglichten. Der Verband werbe dafür, die Anbauregelungen so schnell wie möglich in Gang zu setzen. „Wir stehen in den Startlöchern“, sagte Landwirt Wilhelm Schäkel aus Wittstock/Dosse, bei dem seit 2015 Nutzhanf auf den Feldern wächst.

Cannabis könnte nach Einschätzung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bereits im übernächsten Jahr in Deutschland legal gekauft, angebaut und konsumiert werden. Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch Eckpunkte für eine Legalisierung beschlossen. Diese sehen vor, Erwerb und Besitz "bis zu einer Höchstmenge von 20 bis 30 Gramm Genusscannabis zum Eigenkonsum im privaten und öffentlichen Raum" straffrei zu lassen. Der private Eigenanbau soll in begrenztem Umfang mit bis zu 3 Pflanzen pro Person erlaubt werden.

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Bundesregierung will Kriterien für den Anbau noch entwickeln

Die Umsetzung und Kriterien etwa für den Anbau will die Bundesregierung laut dem Eckpunktepapier noch entwickeln. In Betracht komme dafür vor allem der Indooranbau unter Kunstlicht und der Anbau in Gewächshäusern, um eine angemessene Qualitätskontrolle sicherzustellen, heißt es.

Ob die Legalisierung wirklich kommt, ist allerdings noch nicht sicher. Einen konkreten Gesetzentwurf will die Bundesregierung erst vorlegen, wenn sich abzeichnet, dass es von der EU gegen die geplante Cannabis-Freigabe keine rechtlichen Einwände gibt.

Nutzhanf-Anbauer haben rechtliche Bedenken

Derzeit bauen Landwirte in Brandenburg laut Bauernverband Nutzhanf an mit dem gesetzlichen minimalen THC-Gehalt von 0,2 Prozent. Im Jahr 2021 kamen 24 Betriebe auf insgesamt 464 Hektar. Zum Stand im Mai dieses Jahres waren es nach Verbandsangaben 343 Hektar. Der Nutzhanf ist einsetzbar etwa als Baumaterial, für Textilien und als Lebensmittelzusatz. Auf den eher nährstoffarmen Böden können Hanfpflanzen recht gut gedeihen. "Wir schauen immer, was auf den Sandböden wachsen kann, und so sind wir auf Hanf gekommen", erzählte Landwirt Schäkel der dpa.

Im Nordwesten Brandenburgs wollen einige Landwirte schon seit längerem den Einsatz von Hanf voranbringen. Zur geplanten Cannabis-Freigabe sagte der Leiter der Projektgruppe Hanf im Landschaftspflegeverband Prignitz-Ruppiner Land, Jan Paki: „Das kann auf alle Fälle ein Geschäftsfeld sein“. Landwirt Schäkel aus Wittstock sagte: „Man sollte mit den Landwirten reden, die da Bock drauf haben.“ Er sieht allerdings noch rechtliche Probleme. Bedenken gibt es auch, wenn für den Cannabis-Anbau eine Art Hochsicherheitslager notwendig wird, wie Paki meinte.

Mehr zu dem Thema

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.