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Chaos am Schlachthof

Eigentlich hatten die Schlachtunternehmen ihre neuen Preismasken vor der Klassifizierungsänderung haargenau angepasst, um nach der Umstellung bloß nicht mehr zu bezahlen als vorher. Umso größer war die Panik der Schlachter am 4. Oktober, als die erwarteten Indexpunkte deutlich übertroffen wurden.

Lesezeit: 2 Minuten

Eigentlich hatten die Schlachtunternehmen ihre neuen Preismasken vor der Klassifizierungsänderung haargenau angepasst, um nach der Umstellung bloß nicht mehr zu bezahlen als vorher. Umso größer war die Panik der Schlachter am 4. Oktober, als die erwarteten Indexpunkte deutlich übertroffen wurden. Was dann folgte, war ein beispielloser Griff ins Portemonnaie der Lieferanten, schreibt Gerburgis Brosthaus in einem Kommentar im Wochenblatt Westfalen-Lippe.

 

Als Erste preschte die Westfleisch mit der Ankündigung vor, rückwirkend ab dem 4. Oktober 2 Cent/kg Schlachtgewicht einzubehalten. Tönnies, der ab dem 10. Oktober 1 Cent/kg abziehen wollte, zog den Plan nach Protesten aus Handel und Landwirtschaft am nächsten Tag zurück. Die Westfleisch verzichtete lediglich auf den rückwirkenden Einbehalt. Für die 41. Kalenderwoche hielt sie aber an dem Abzug fest.



Seit Anfang dieser Woche ist die Westfleisch nun mit einer neuen Maske am Markt, welche die Schweine nach ersten Berechnungen um 1,5 Cent/kg schlechter bezahlt. „Dass ausgerechnet ein genossenschaftlicher Vermarkter nach Gutsherrenart agiert und hektisch die nächste Runde im Maskenkarussell einläutet, ist eine Steilvorlage für die übrigen Schlachter“, meint Brosthaus. Übersichtlicher werde die Marktlage für die Mäster dadurch nicht. Sie fragt: „Was sind das für Unternehmer, die sich an ihren Lieferanten schadlos halten, wenn ihnen die Ergebnisse nicht passen? Schließlich erfolgt die Klassifizierung mit zugelassenen, geeichten Geräten, die am Wochenende vor dem 4. Oktober von den Eichbehörden gerade erst abgenommen wurden.“



Wenn Regress, dann doch bitteschön beim Gerätehersteller, falls dort etwas im Argen liegt. Diesen Verdacht nähren zumindest die Schlachtunternehmen. Denn parallel zur Formeländerung wurden an allen Autofom-Geräten je zwei Platinen ausgewechselt. Diese stehen seitdem als Ursache der besseren Klassifizierungsergebnisse im Zentrum der öffentlichen Spekulation. „Tatsache ist, dass insgesamt zwei der Platinen offensichtlich defekt waren und ausgetauscht wurden“, so die Kommentatorin. Sie wirft die Frage auf, ob die unterschiedlichen Veränderungen der Indexpunkte an verschiedenen Schlachthöfen also Resultat fehlerhafter Technik sind. Möglich ist aus ihrer Sicht aber auch, dass Handel und Bauern schnell auf die neuen Schätzformeln reagiert haben und andere abgeliefert haben.



Die Schweinehalter sind jedenfalls verunsichert, wie unabhängig die Autofom-Klassifizierung wirklich ist. Bevor das Vertrauen restlos schwindet, sollten Überwachungs- und Zulassungsbehörden gemeinsam an die Ursachen­forschung gehen, rät Brosthaus. (ad)


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