Chinas Bedeutung als Importeur von gentechnisch veränderten Organismen (GVO), aber auch als Biotechnologie-Anbauland, nimmt weiter zu. Davon geht das Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten in einem aktuellen Bericht aus. Im laufenden Jahr habe China wichtige Soja-, Mais- und Zuckerrüben-GVO für die Einfuhr zugelassen. Trotz fehlender Transparenz bei der Entwicklung und Anwendung staatlicher Vorschriften verkauften sich gentechnisch veränderte Sojabohnen und Lebensmittel aus den USA in China auf Rekordniveau. Für die Zukunft erwartet das US-Agrarressort eine Fortsetzung des positiven Trends.
Was den Anbau angeht, ist China momentan in der globalen GVO-Anbaustatistik die Nummer sechs. Mit einer GVO-Fläche von 3,8 Mio. ha rangierte das Land im vergangenen Jahr hinter den Vereinigten Staaten, Argentinien, Brasilien, Indien und Kanada. Zugelassen sind derzeit insektenresistente Bt-Baumwolle sowie gentechnisch veränderte Tomaten, Paprika, Petunien, Pappeln und Papaya. Die mit Abstand größte Bedeutung hat dabei die GV-Baumwolle, die auf 69 % des 5,5 Mio ha umfassenden chinesischen Baumwollareals wächst.
Versuche mit transgenen Karpfen
Trotz der Zurückhaltung bei bestimmten Anbauzulassungen zeigt Chinas Regierung Engagement, was die Biotechnologie angeht. So wurde vor rund einem Jahr ein GVO-Forschungsprogramm mit einem Gesamtvolumen von umgerechnet rund 1,98 Mrd. Euro beschlossen, das in den nächsten 15 Jahren die Entwicklung neuer GVO-Sorten vorantreiben soll. Daneben sollen auch biotechnologische Neuerungen für die Tierproduktion kein Tabu sein. Für zwei verschiedene Gentechnik-Experimente mit Karpfen haben die Behörden laut dem Bericht aus Washington bereits Freilandversuche zugelassen. Dabei soll es in erster Linie um schnelleres Wachstum der Fische gehen.