Angesichts der anhaltenden Trockenheit im Norden Chinas hat die Zentralregierung in den betroffenen Provinzen die höchste Alarmstufe ausgerufen und ihre Anstrengungen bei der Bekämpfung verstärkt. Einem Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge will Peking den betroffenen Landwirten umgerechnet rund 9,8 Mrd. Euro zur Verfügung stellen. Weitere 45,0 Mio. Euro sollen die lokalen Regierungen als Unterstützung erhalten. Zudem leitete die chinesische Führung die Entnahme von Wasser aus Reservoirs am Yangtze und dem Gelben Fluss zur Bewässerung dürregeschädigter Flächen in den Provinzen Henan, Shandong und Jingsu ein. Zusätzlich wurden vergangene Woche Versuche unternommen, die vorhandenen Wolken auf chemischen Wege zum Abregnen zu zwingen - Medienberichten zufolge mit nur mäßigem Erfolg.
Am Montag veröffentlichte das chinesische Landwirtschaftsministerium aktualisierte Zahlen zu den Auswirkungen der Dürre. Danach zeigten sich zuletzt Trockenschäden auf landesweit rund 20 Mio. ha landwirtschaftlicher Nutzfläche; auf der Hälfte davon wird Pflanzenbau betrieben. Für die wichtigsten Getreideanbaugebiete Chinas, die Provinzen Hebei, Shanxi, Anhui, Jiangsu, Henan, Shandong, Shaanxi und Gansu, revidierte die Regierung ihre vorletzte Schätzung für die von der Trockenheit betroffenen Weizenareale am vorvergangenen Sonntag um 300 000 ha auf 11,5 Mio. ha nach unten; Anfang Februar war allerdings von nur 9,3 Mio. ha die Rede gewesen. Zudem hatten den Meldungen zufolge annähernd 3,5 Millionen Menschen sowie 1,7 Millionen Nutztiere keinen ausreichenden Zugang zu Wasser.
Dürre in China weitet sich aus (10.2.09)