Christiane Canenbley, bislang Mitglied im Kabinett von EU-Agrarkommissar Phil Hogan, ist ab sofort im Beraterstab von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker tätig. Die Deutsche ist in ihrem neuen Aufgabenfeld vor allem für den digitalen Binnenmarkt, aber auch für die Landwirtschaft und die ländliche Entwicklung zuständig. Zudem soll sie sich um den EU-Haushalt nach 2020 kümmern.
Canenbley gehörte dem Kabinett des EU-Agrarkommissars erst seit April 2016 an. Hier war sie unter anderem für die Haushaltspolitik und Umweltfragen zuständig. Canenbley verfüge über große Kenntnisse in der Umwelt- und Klimapolitik. Dies seien genau die richtigen Qualifikationen, da diese Themen zunehmend ins Zentrum der EU-Politik und der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) rückten, ist aus der Kommission zu hören.
Die 1973 geborene Canenbley studierte Agrarökonomie und Politische Wissenschaften in Berlin, unter anderem mit dem Schwerpunkt Umweltpolitik und Ressourcenökonomie. Anschließend arbeitete sie in Berlin, Hamburg und Newcastle upon Tyne an verschiedenen Forschungsprojekten. Im Jahr 2005 begann die Deutsche ihre Arbeit bei der Europäischen Kommission in der Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, wo sie zunächst im Bereich "Politikevaluierung", später im Referat für Umweltfragen in der Agrarpolitik tätig war und seit 2012 im Referat für Politikanalyse und Politikkonzeption.
Wer bei Agrarkommissar Hogan auf die Position von Canenbley folgen wird, ist noch unklar. Sie war dort für die Integration von Umweltbelangen in die gemeinsame Agrarpolitik zuständig und die einzige Deutsche in Hogans Kabinett. Die vakante Stelle werde jetzt mit einem Franzosen besetzt, heißt es in Brüssel.