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COPA/COGECA demonstriert nebenan

Der europäische Bauernverband COPA/COGECA berichtet, dass Landwirte aus der gesamten EU nach Brüssel gekommen sind, um auf die dramatische Lage in der EU-Landwirtschaft und insbesondere bei den Erzeugern von Milch, Schweinefleisch, Obst und Gemüse sowie Rindfleisch aufmerksam zu machen.

Lesezeit: 5 Minuten

Der europäische Bauern- und Genossenschaftsverband COPA-COGECA erklärt in einer Pressemitteilung, dass über 6000 Landwirte und 2000 Traktoren aus der gesamten EU nach Brüssel gekommen sind, um auf die dramatische Lage in der EU-Landwirtschaft und insbesondere bei den Erzeugern von Milch, Schweinefleisch, Obst und Gemüse sowie Rindfleisch aufmerksam zu machen und die EU zum Handeln aufzurufen.


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Vor dem Tagungsgebäude des EU-Landwirtschaftsministerrates sagte Copa-Präsident Albert Jan Maat in Brüssel: „Wir sind heute hier, um auf die so noch nie dagewesene Situation aufmerksam zu machen und ein Tätigwerden der EU zu fordern. Seit Monaten finden in ganz Europa Demonstrationen statt. Die Lage auf den EU-Märkten für Schweinefleisch, Milcherzeugnisse, Obst und Gemüse sowie Rindfleisch ist hauptsächlich aufgrund des russischen Embargos, durch das von einem Tag auf den anderen die Hauptexportmärkte der EU mit einem Wert von 5,5 Mrd. € weggefallen sind, besonders kritisch. Wir sind für diese Situation nicht verantwortlich und dennoch wird unser Sektor am stärksten getroffen. Die Landwirte der EU zahlen die Zeche der internationalen Politik. In vielen Ländern liegen die Preise unter den Produktionskosten und die Einkommen der Landwirte bei weniger als der Hälfte des Durchschnitts, was einige Erzeuger zur Betriebsaufgabe zwingt", so der Präsident.


Copa und Cogeca begrüße die bislang von der EU-Kommission ergriffenen Maßnahmen zur Entschärfung der Lage als einen Schritt in die richtige Richtung, sehen diese aber als bei weitem nicht ausreichend an, um die Erzeuger für ihre immensen Einbußen zu entschädigen. Notwendig seien jetzt EU-Maßnahmen zur Bewältigung der zunehmenden Volatilität auf den Agrarmärkten sowie mittel- und längerfristige Maßnahmen.

 

Und der Cogeca-Präsident Christian Pèes ergänzte: „Die enorme Macht des Einzelhandels trifft die Erzeuger ebenfalls schwer und schmälert die Gewinnspannen weiter. EU-Maßnahmen zur Wiederherstellung des Gleichgewichts in der Lebensmittelkette und zur Bekämpfung unlauterer Handelspraktiken sind unerlässlich."


Die EU-Kommission, die Minister sowie die Mitglieder des Europäischen Parlaments müssen seiner Meinung nach nun klare Maßnahmen zur Bekämpfung der unlauteren Handelspraktiken des Einzelhandels ergreifen. Copa und Cogeca befürworte eine praktikable Lösung, die gesetzliche Regelungen mit freiwilligen Kodizes verbindet und hinter der eine Durchsetzung steht, die dem System Glaubwürdigkeit verleiht.


"Die Land- und Lebensmittelwirtschaft der EU stellen 40 Mio. Arbeitsplätze hauptsächlich in ländlichen Gebieten und exportieren jedes Jahr über 120 Mrd. Euro. Da erwartet wird, dass die weltweite Nachfrage nach Lebensmitteln bis 2050 um 60 % steigen wird, können wir es uns nicht leisten, untätig zu bleiben, bis es zu einer neuen Krise kommt. Wir brauchen eine wirtschaftlich bestandsfähige Landwirtschaft in allen Regionen der EU. Die EU muss aktiv werden!“

 

Copa und Cogeca fordern insbesondere:

  • eine wirtschaftsbasierte Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) und einen Abbau der Bürokratie
  • eine starke Exportstrategie, insbesondere neue Absatzmärkte, den Abbau unnötiger Handelshemmnisse sowie Exportversicherungen, die einen Teil der Handelsrisiken abdecken können
  • EU-Absatzförderungsprogramme
  • die Möglichkeit, bei extrem schwieriger Marktlage Artikel 222 für Erzeugerorganisationen und Genossenschaften zu öffnen
  • faire Wettbewerbsregeln für Landwirte und Genossenschaften
  • eine bessere Positionierung der Erzeuger auf den Agrarmärkten und faire Preise für Erzeuger
  • Hilfestellung für Landwirte mit Cashflow-Problemen durch vorgezogene Auszahlung ihrer Direktzahlungen im Herbst
  • eine Stärkung von Erzeugerorganisationen wie Genossenschaften, um Landwirten zu helfen, ihre Erzeugnisse besser zu vermarkten und einen besseren Erlös zu erwirtschaften
  • eine Förderung der Entwicklung von Genossenschaften in mittel- und osteuropäischen Ländern
  • ausreichende Mittel für Forschung, Entwicklung und Innovation auch für Genossenschaften
  • gezielte Maßnahmen für die am stärksten vom russischen Embargo getroffenen Landwirte und Regionen
 

Für einzelne Sektoren – den europäischen Milch-, Schweinefleisch-, Rindfleisch- sowie Obst- und Gemüsesektor –, die am stärksten vom russischen Embargo getroffen wurden, haben Copa und Cogeca folgende Forderungen:

  • Wiedereinspeisung der europäischen Superabgabe für Milch in den Sektor
  • Anhebung des europäischen Interventionspreises für Butter und Magermilchpulver zur Schaffung einer Untergrenze auf dem Markt
  • Nutzung schnell verderblichen Schweinefetts und -schmalzes aus der Lagerung zu Non-Food-Zwecken wie der Biokraftstoffproduktion
  • Einrichtung von Beobachtungsstellen für den Rind- und Schweinefleischmarkt, um Erzeugern aktuelle Informationen und Rohdaten zur weiteren Verwendung zu liefern
  •  Zulassung einer EU-Beihilfe für die private Lagerhaltung von Rindfleisch
  • Aktualisierung der Obergrenze der Entschädigungszahlungen für Erzeuger, die ihre Produkte vom Markt nehmen, um die steigenden Produktionskosten zu berücksichtigen
  • Flexibilität im Obst- und Gemüsesektor für Länder, die dieses Jahr durch widrige Witterungsverhältnisse stark in Mitleidenschaft gezogen wurden
  • Stärkung der Schulobst- und -gemüseregelung der EU, um gesunde Ernährungsgewohnheiten schon von früh auf zu fördern
  • eine starke Exportstrategie, insbesondere neue Absatzmärkte, und den Abbau unnötiger Handelshemmnisse in allen 4 Sektoren
  • Exportversicherungen, die einen Teil der Handelsrisiken im Milch-, Rindfleisch- und Schweinefleischsektor abdecken könnten
  • verstärkte Maßnahmen zur Absatzförderung in allen 4 Sektoren


Fotos der DBV- und RLV-Demonstranten mit in der Gesamtfotostrecke des Tages..

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