Die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) drängen auf eine europäische Regelung gegen unlautere Handelspraktiken in der Lebensmittelversorgungskette. Beide Dachverbände forderten die EU-Kommission auf, ihre Ankündigung eines entsprechenden Gesetzesvorschlags umzusetzen.
Dieser müsse dazu frühen, dass die Landwirte letztendlich einen fairen Preis für ihre Arbeit erhielten, erklärte COPA/COGECA-Generalsekretär Pekka Pesonen in Brüssel. Er verwies auf das „enorme Ungleichgewicht“ in der Lebensmittelversorgungskette, das den Verbänden keine andere Wahl lasse, als sich hier für EU-Wettbewerbsregelungen einzusetzen.
Es gehe darum, die Position der Landwirte zu verbessern und unlauteren Handelspraktiken Einhalt zu gebieten. Es sei nicht hinnehmbar, dass Landwirte beispielsweise nur ein Fünftel des Einzelhandelspreises eines Steaks erhielten, obwohl sie diejenigen seien, die den Großteil der für die Erzeugung notwendigen Arbeit leisteten, sagte Pesonen.
Die freiwillige Supply Chain Initiative (SCI), die von Einzelhändlern und Verarbeitern entwickelt worden sei, funktioniere nicht, erklärte der Finne. Es bedürfe darüber hinaus einer Verbesserung der Markttransparenz. Außerdem brauche es Ausnahmeregelungen vom Wettbewerbsrecht, damit landwirtschaftliche Genossenschaften und Erzeugerorganisationen leichter wachsen könnten. COPA und COGECA begrüßten in dem Zusammenhang den Start einer EU-weiten Online-Konsultation durch die EU-Kommission zu diesem Thema