Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

topplus Bericht der Bundesregierung

Corona kurbelt ländliche Entwicklung an

Die Corona-Pandemie könnte zu einer Renaissance des ländlichen Raumes führen. Die Bundesregierung will das als Chance begreifen und dezentrale Siedlungs- und Wirtschaftsstrukturen fördern.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Corona-Pandemie verhilft der Bundesregierung in ihrem Bemühen um die Schaffung von gleichwertigen Lebensverhältnissen im ländlichen Raum Auftrieb. „Der Blick auf die ländlichen Räume und die Landwirtschaft und die regionale landwirtschaftliche Produktion hat sich in der Pandemie verändert“, sagte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) am Mittwoch in Berlin. Gemeinsam mit Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) stellte sie den dritten Bericht der Bundesregierung zur Entwicklung der ländlichen Räume vor.

Wirtschaftskraft und Homeoffice

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Klöckner betonte, dass vor allem die Wirtschaftskraft der ländlichen Räume für ihre weitere Entwicklung entscheidend sei. Hier habe die Pandemie bei der Digitalisierung, der Etablierung von Homeoffice und online-Schalten wichtige Schritte nach vorne gebracht. Diese Entwicklung werde auch nach der Pandemie erhalten bleiben, erwartet Klöckner. „Wenn ich auch von zu Hause auch arbeiten kann, gewinnen die ländlichen Räume an Attraktivität“, sagte sie.

Viele ländliche Kommunen verzeichnen in der Pandemie außerdem ein hohes Interesse Räume zur Verfügung zu stellen, in denen Zusammenkünfte bei Einhaltung der Abstandsregeln möglich seien. Die Anfragen kämen oft aus Städten, wo dies nicht ohne weiteres möglich sei. „Das ist eine ganz pragmatische Herangehensweise“, sagte Klöckner.

Schub für 5G

Der Druck der Pandemie ist laut Klöckner auch hilfreich für die Beschleunigung der Ausbaus der digitalen Infrastruktur. „Bei 5G bekommen wir jetzt einen Schub, das brauchen wir in der Fläche und sollten uns das nicht schön reden mit der Anzahl der Haushalte“, sagte sie. „Die Pandemie ist eine Chance, dass manches schneller geht“, so Klöckner.

Als wichtige Aspekte für „vitale“ ländliche Räume machte Klöckner die Erreichbarkeit von Supermärkten, Hausärzten, Schulen und Kitas sowie Polizeistationen aus. „Dort wo Dorfläden sind, merken wir, dass sich eine andere Struktur im Dorf drum herum ergibt“, sagte sie.

Klöckner rief insbesondre die Länder auf, von den Strukturhilfen des Bundes für die ländliche Entwicklung mehr Gebrauch zu machen. Die Gelder dafür in der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) seien zuletzt erneut erhöht worden, würden aber von einigen Ländern nicht ausreichend abgerufen, so Klöckner weiter.

Arbeit zu den Menschen bringen

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) sprach von einem „Bewusstseinswandel“, den es in der Ministerialbürokratie mit Blick auf den Ländlichen Raum mittlerweile gibt. Als Beispiel nannte Seehofer die Ansiedlung von Bundesbehörden im Ländlichen Raum. Auch Seehofer weist der Etablierung von Homeoffice Arbeitsplätzen eine hohe Bedeutung für die künftige ländliche Entwicklung zu. „Die Chance besteht in der Pandemie in der Nutzung von Homeoffice, da haben sich Dinge entwickelt, die sich viele nicht haben vorstellen können“, sagte er. Das funktioniere „wunderbar“ und helfe jetzt bei der Stärkung der Ländlichen Räume. „Wir müssen die Arbeit zu den Menschen bringen“, sagte Seehofer.

Seehofer hält Heimatministerium für bewährt

Bestätigt fühlt sich Seehofer mit dieser Entwicklung für seine Etablierung des Begriffes Heimatministerium in seinem Ministerium. „Ich bin sehr froh, dass der Begriff Heimatministerium von vielen aufgegriffen worden ist“, sagte Seehofer. Die Aufteilung, dass das Innenministerium als Heimatministerium die Federführung habe, die Zuständigkeit aber in jedem Ressort blieben, habe sich bewährt, sagte er.

Dem Entwicklungsbericht der Regierung zufolge lebt mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland in Mittel- und Kleinstädten sowie in Dörfern in ländlichen Regionen. Aber rund 90% der Fläche sind ländlich geprägt. Außerdem wird aktuell rund 46 % der Bruttowertschöpfung im Ländlichen Raum erwirtschaftet.

Im Frühling 2021 will die Bundesregierung in einem Endbericht ihre Politik für die ländliche Entwicklung bilanzieren.

Den heute veröffentlichten Zwischenbericht der Bundesregierung zur Ländlichen Entwicklung gibt es hier zum Nachlesen.

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.