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Bundespressekonferenz

Coronakrise: Landwirtschaft ist systemrelevant

Klöckner und Rukwied betonten heute die Systemrelevanz der deutschen Nahrungsmittelproduktion. Klöckner hofft, dass durch Corona die Wertschätzung gegenüber der deutschen Landwirtschaft steigt.

Lesezeit: 4 Minuten

Auf der Bundespressekonferenz am Dienstag forderte Bundesagrarministerin Julia Klöckner, dass die Landwirtschaft und die Ernährungsbranche zur kritischen Infrastruktur gezählt werden müsse. „Sie sind systemrelevant“, so Klöckner.

Gerade jetzt brauchen wir natürlich Ärzte, Pflegekräfte, Polizei und Feuerwehr. Aber eben auch alle, die uns mit Lebensmitteln versorgen. – Julia Klöckner

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Dazu zählt sie Landwirte, die Lageristen und Transporteure, die große Zahl der Mitarbeiter in der Lebensmittelherstellung und Verarbeitung sowie Kassierer und alle Beschäftigten im Lebensmitteleinzelhandel. Auch für deren Kinder müsse eine Notfallbetreuung sichergestellt sein.

Steigende Wertschätzung gegenüber heimischen Produzenten

Klöckner hat die Hoffnung, dass durch die Corona-Pandemie die Wertschätzung für die heimische Landwirtschaft wieder steige. Es werde immer so schnell daher gesagt, „das seien alles Subventionsempfänger.“ Doch man merke jetzt, wie wichtig es ist, in Deutschland eine Landwirtschaft zu haben, die nach sehr hohen Qualitätsanforderungen arbeitet. „Wir haben eine starke heimische Landwirtschaft", betonte auch der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied. Die Arbeiten auf den Bauernhöfen würden trotz der Coronakrise weiter wie bisher laufen. Die Landwirte werden alles machen, um die Bevölkerung auch in dieser Krise mit sicheren, hochwertigen Nahrungsmitteln zu versorgen, so der Bauernpräsident.

Regional organisierte Jobbörsen für Erntehelfer?

Was nicht gepflanzt wird, kann nicht geerntet werden", sagte Klöckner am Dienstagnachmittag. Es müsse sichergestellt werden, dass Lebensmittelketten nicht unterbrochen werden. Das BMEL wisse um die Gefahr fehlender Saisonarbeitskräfte aus dem Ausland. Das betreffe nicht nur den Spargel und Erdbeeren, sondern auch den Gemüseanbau. Durch einige Länder, wie z.B. Österreich, könnten Saisonarbeitskräfte nicht nach Deutschland kommen. Es werde aktuell darüber beraten, ob die Einreise der Arbeitskräfte auch per Flugzeug möglich ist. Wenn jemand jetzt in der Landwirtschaft arbeiten will und kann, muss die Politik eventuell zu starre Regelungen lockern, fordert Klöckner. Auch Rukwied verlangt flexiblere Regelungen für Arbeitskräfte auf Feldern und in Ställen. Es gebe viele, die wegen der Coronakrise keine Einnahmen haben und Beschäftigung suchen. Und es gibt viele, die jede helfende Hand brauchen können. „Ich denke hier an regional organisierte Jobbörsen“, so die Ministerin. Wer kann und will, sollte unbürokratisch mit anpacken und Geld verdienen können. Das wäre eine Win-Win-Situation.

Lebensmittelversorgung ist gesichert

Die Versorgung mit Lebensmitteln sei in Deutschland gesichert. Die Supermärkte bleiben offen. Alles andere seien Falschmeldungen. Die Empfehlung der Europäischen Kommission, für LKW gesonderte Fahrspuren einzurichten, damit es an den Grenzen nicht zu langen Wartezeiten kommt, hält Ministerin Klöckner für richtig und sinnvoll. Dank der deutschen Bauern werden in Deutschland Grundnahrungsmittel in ausreichender Menge produziert. Der Selbstversorgungsgrad liege bei vielen Lebensmitteln bei über 100 %.

„Eine flächendeckende, eine starke Landwirtschaft im eigenen Land ist und bleibt wichtig!“, so die Bundesagrarministerin. Auch die Futterversorgung der Tiere sei gesichert, sodass Fleisch, Wurst oder Milch ebenfalls weiter verfügbar sind. Christian von Boetticher, stellvertretender Vorsitzender der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, fügte jedoch hinzu, dass wenn die Coronawelle ihren Höhepunkt erreiche, es „noch ein paar Dinge“ brauche, damit die Lebensmittelkette voll funktionsfähig bleibe. Er fordert eine Lockerung der maximalen Tagesarbeitszeitgrenze von 10 Stunden, der Sonntagsarbeit, dem Einsatz von 450-Euro-Kräften und der Lenkzeitregelung für Fahrer.

Hamsterkäufe schaden

Der klare Appell an die Verbraucher: „Bewahren Sie Ruhe und Augenmaß. Jetzt ist Solidarität gefragt“, betont Klöckner. Wer massiv mehr kauft als er braucht, handle nicht nur unsolidarisch, sondern wird davon einiges wegwerfen und Lebensmittel verschwenden. Auch Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland, betonte, dass Hamsterkäufe nicht notwendig seien. Die Zentrallager des Handels seien gut gefüllt. Eine Öffnung von Supermärkten am Sonntag, die rechtlich aktuell möglich sei, sei aus Sicht des Handels nicht notwendig.

Den Livestream der Bundespressekonferenz "Auswirkungen des Corona-Virus auf die Ernährungsindustrie, Landwirtschaft und den Lebensmitteleinzelhandel" finden Sie hier:

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