24 gerissene Rinder und mehr als 100 getötete Schafe gehen bislang auf das Konto des Wolfsrudels in Cuxhaven. Wolfsberater Hermann Kück macht dafür fünf elternlose Jungtiere verantwortlich und fordert nun deren Abschuss.
"Wir haben mittlerweile fast jede Woche einen Angriff, von daher ist das die einzige Möglichkeit, um die Lage zu entschärfen und weitere Risse zu vermeiden", sagte Kück gegenüber NDR.de. Die jungen Wölfe würden ein abnormales Jagdverhalten an den Tag legen und würden schließlich nicht plötzlich zu Vegetariern.
Kück betont, dass es sich hierbei um einen Sonderfall handelt und er eine generelle Wolfsbejagung ablehnt. Grund für das abnormale Verhalten der Jungwölfe sei zweifelsfrei der Verlust ihrer Eltern. Die Mutter wurde im vergangenen Oktober von einem Unbekannten erlegt. "Die jungen Wölfe haben daher das Jagen von Wild nie gelernt und stattdessen angefangen, Nutztiere anzugreifen", so Kück. "Bei einer intakten Rudelstruktur würde dies nur in Ausnahmefällen vorkommen."
Ohne ein Eingreifen von außen könnte sich die Situation nach Einschätzung des Wolfsberaters in den kommenden Jahren sogar noch weiter verschlimmern. "Nach unseren Erkenntnissen ist es sehr wahrscheinlich, dass die Tiere diese Verhaltensweise auf die nächste Generation übertragen würden", sagte Kück. Ein Abschuss der Wölfe sei daher so gut wie unausweichlich.