Am 26. Oktober hat die EU-Kommission entschieden, die umstrittenen Anti-Dumping-Zölle auf Düngemittel aus den USA, Trinidad und Tobago und Russland nicht aufzuheben. Der DBV hält dies für einen Fehler und sieht eine deutliche Benachteiligung der heimischen Landwirte im internationalen Wettbewerb.
Bei der Verleihung des „Innovationspreis moderne Landwirtschaft “ zeigte sich DBV-Präsident Joachim Rukwied am vergangenen Mittwoch deshalb verärgert. Er habe kein Verständnis dafür, dass EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski an den Importzöllen festhalte, stellte Rukwied klar. Er vermutet, dass der Kommissar damit „die nicht wettbewerbsfähige polnische Stickstoffdünger-Industrie stützen will“.
Bedeutung von Dünger für Ernährungssicherung nicht verstanden
Gegenüber top agrar legte nun DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken nach. Nach seiner Einschätzung hat die Kommission mit ihrer jüngsten Entscheidung bewiesen, dass sie den Stellenwert der Düngemittelversorgung für die Ernährungssicherung immer noch nicht erkannt hat. „Der extreme Preisunterschied bei den Düngemitteln in der EU im Vergleich zu anderen Weltregionen stellt einen großen Wettbewerbsnachteil für die europäische Landwirtschaft dar“, verdeutlichte Krüsken. Es bestehe die Gefahr einer mangelnden Verfügbarkeit von Stickstoffdünger im kommenden Frühjahr.
Daraus resultierende mögliche Ernteausfälle in Europa würden laut Krüsken auch die globale Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln beeinträchtigen, vor allem bei Getreide. In einer Situation extrem hoher Gaspreise ist es nach seinem Dafürhalten eine Illusion, die EU-Düngemittelindustrie mit Anti-Dumping-Zöllen schützen zu können. „Die Rechnung dieser verfehlten Entscheidung bezahlen Landwirte und Verbraucher“, so der DBV-Generalsekretär.
EU-Dünger-Plan angekündigt
Wojciechowski hatte Anfang Oktober im EU-Parlament angekündigt, auf die Knappheiten am Düngermarkt mit einem Plan zu reagieren. Damit wolle der Pole die EU-weite Versorgung sicherstellen.
Den Dünger-Plan wird die EU-Kommission laut eigenen Angaben am 09. November vorstellen. Laut Brüsseler Kreisen stimmen sich die einzelnen Abteilungen der EU-Kommission aktuell noch zu letzten Details ab. Ob dazu auch gehört, Einfuhrzölle zu reduzieren, ist bislang nicht bekannt.
Hinweis:
Bitte aktivieren Sie Javascipt in Ihrem Browser, um diese Seite optimal nutzen zu können
Zum Lesen dieses Artikels benötigen Sie ein top agrar Abonnement
Am 26. Oktober hat die EU-Kommission entschieden, die umstrittenen Anti-Dumping-Zölle auf Düngemittel aus den USA, Trinidad und Tobago und Russland nicht aufzuheben. Der DBV hält dies für einen Fehler und sieht eine deutliche Benachteiligung der heimischen Landwirte im internationalen Wettbewerb.
Bei der Verleihung des „Innovationspreis moderne Landwirtschaft “ zeigte sich DBV-Präsident Joachim Rukwied am vergangenen Mittwoch deshalb verärgert. Er habe kein Verständnis dafür, dass EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski an den Importzöllen festhalte, stellte Rukwied klar. Er vermutet, dass der Kommissar damit „die nicht wettbewerbsfähige polnische Stickstoffdünger-Industrie stützen will“.
Bedeutung von Dünger für Ernährungssicherung nicht verstanden
Gegenüber top agrar legte nun DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken nach. Nach seiner Einschätzung hat die Kommission mit ihrer jüngsten Entscheidung bewiesen, dass sie den Stellenwert der Düngemittelversorgung für die Ernährungssicherung immer noch nicht erkannt hat. „Der extreme Preisunterschied bei den Düngemitteln in der EU im Vergleich zu anderen Weltregionen stellt einen großen Wettbewerbsnachteil für die europäische Landwirtschaft dar“, verdeutlichte Krüsken. Es bestehe die Gefahr einer mangelnden Verfügbarkeit von Stickstoffdünger im kommenden Frühjahr.
Daraus resultierende mögliche Ernteausfälle in Europa würden laut Krüsken auch die globale Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln beeinträchtigen, vor allem bei Getreide. In einer Situation extrem hoher Gaspreise ist es nach seinem Dafürhalten eine Illusion, die EU-Düngemittelindustrie mit Anti-Dumping-Zöllen schützen zu können. „Die Rechnung dieser verfehlten Entscheidung bezahlen Landwirte und Verbraucher“, so der DBV-Generalsekretär.
EU-Dünger-Plan angekündigt
Wojciechowski hatte Anfang Oktober im EU-Parlament angekündigt, auf die Knappheiten am Düngermarkt mit einem Plan zu reagieren. Damit wolle der Pole die EU-weite Versorgung sicherstellen.
Den Dünger-Plan wird die EU-Kommission laut eigenen Angaben am 09. November vorstellen. Laut Brüsseler Kreisen stimmen sich die einzelnen Abteilungen der EU-Kommission aktuell noch zu letzten Details ab. Ob dazu auch gehört, Einfuhrzölle zu reduzieren, ist bislang nicht bekannt.