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DBV und G7-Agrarminister erwarten dramatische Getreideknappheit in Nordafrika und Arabien

Deutsche Bauern spüren bereits massiv die Verteuerung von Energie und Dünger. Andere wird es dagegen hart treffen. Und: Özdemir gibt 2022 ökologische Vorrangflächen zur Ernte frei.

Lesezeit: 4 Minuten

DBV-Präsident Joachim Rukwied erwartet als Folge des Ukrainekrieges weiter steigende Preise für Getreide, Dünger und Energie. Aufgrund des Gunststandorts in der EU sei die Getreideversorgung aber durch unsere hohe Eigenerzeugung gesichert.

„Die EU ist wichtiger Weizenexporteur, vorausgesetzt, es stehen im Frühjahr genügend Dünge- und Pflanzenschutzmittel zur Verfügung. Bei Düngemitteln kommt es bereits zu ersten Versorgungsengpässen oder Ausfällen, die Preise sind weiter sehr hoch und werden bei höheren Gaspreisen wohl noch weiter steigen“, sagte er in Interviews mit der Augsburger Allgemeinen Zeitung und der FAZ.

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Mit Sorge sieht der Verband aber massiven Engpässe in Nordafrika und Arabien durch die Einschränkungen beim Getreideexport aus Russland und der Ukraine. „Wir müssen jetzt alles daran setzen, dass andere Regionen, insbesondere auch die EU, hier einspringen. Wir haben das Potential, auch Defizite an anderen Stellen der Welt teilweise auszugleichen. Dafür muss die Politik die entsprechenden Rahmenbedingungen setzen.“

Wir deutschen Bauern sind bereit, unseren Teil dazu beizutragen, um diese weltweite Krise abzumildern

Auf die Frage der Zeitung, ob es sinnvoll ist, 30 % der Fläche in Deutschland – wie politisch gewünscht – ökologisch zu bewirtschaften und dadurch sinkende Erträge in Kauf zu nehmen, sagte Rukwied, dass der Markt entscheiden wird, wie sich der Öko-Anteil in der Landwirtschaft entwickeln wird. Die Landwirte seien da offen. Viele könnten sich inzwischen vorstellen, auf Öko umzustellen. Aber das liege vor allem in den Händen der Verbraucher. „Wenn die Nachfrage nach Öko-Lebensmitteln steigt, wird auch der Anteil an Öko-Landwirtschaft steigen“, so der Präsident.

Die Politik muss jetzt die entsprechenden Rahmenbedingungen setzen.

Özdemir: Verhindern, dass Märkte schließen

Am Freitagmorgen hatte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir bereits internationale Zusammenarbeit angemahnt. „Wenn jetzt jeder nur an sich denkt, dann werden wir die Krise nur verschärfen“, sagte der Grünen-Politiker im ZDF-Morgenmagazin. „Wir müssen verhindern, dass die Märkte geschlossen werden. Wir müssen dafür sorgen, dass das Getreide, das verfügbar ist, fair zugänglich wird zu bezahlbaren Preisen.“ In anderen Teilen der Welt drohe Hunger. Wichtig sei es auch, der Ukraine zu helfen.

Aufwuchs auf ökologischen Vorrangflächen als Futter freigegeben

Für 2022 wird als Ausnahmeregelung der Aufwuchs auf ökologischen Vorrangflächen der Kategorien „Brache“ und „Zwischenfrüchte“ als Futter freigeben. Damit kann ein Beitrag zur Futterversorgung geleistet und die Wirkungen der steigenden Futtermittelpreise für die Landwirtinnen und Landwirten abgemildert werden. Damit greift Özdemir eine Forderung des Bauernverbandes auf.

Rukwied begrüßte die Entscheidung: „Wir sehen in diesen Maßnahmen erste richtige Schritte zur Unterstützung unserer Betriebe. Darüber hinaus machen wir uns, genauso wie die übrige Wirtschaft und das Transport- und Logistikgewerbe, große Sorgen wegen der explodierenden Energie- und Dieselkosten. Hier müssen wir einen Weg finden, die Landwirtschaft zu entlasten.“

UN warnen vor steigenden Lebensmittelpreisen

Unterdessen warnen am Freitag auch die Vereinten Nationen, dass die weltweiten Lebens- und Futtermittelpreise drastisch steigen könnten. Es drohe ein Anstieg von 8 bis 20 %, sagte die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO voraus. Das wiederum könne zu einem sprunghaften Anstieg der Zahl unterernährter Menschen führen.

Noch sei nicht klar, ob die Ukraine während eines lang anhaltenden Konflikts noch Getreide ernten könne. Aber auch hinter den russischen Lebensmittelexporten stehe nach den westlichen Sanktionen ein Fragezeichen.

Spritpreise steigen langsamer

Die Preise für Benzin und Diesel klettern abermals auf ein Rekordhoch. Der Anstieg hat sich aber deutlich verlangsamt. Zuletzt war auch der Ölpreis wieder etwas zurückgegangen.

Die Spritpreise in Deutschland haben ein weiteres Allzeithoch erreicht. Superbenzin der Sorte E10 verteuerte sich binnen eines Tages um 2,8 Cent, wie der ADAC mitteilte. Im bundesweiten Tagesdurchschnitt kostete der Kraftstoff gestern im Schnitt 2,20 € pro Liter. Bei Diesel betrug der Anstieg 5,3 Cent auf 2,32 € pro Liter. Damit hat sich die Differenz zwischen inzwischen günstigerem Benzin- und dem teureren Dieselkraftstoff abermals ausgeweitet.

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