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DBV-Veredlungstag in Essenbach fordert Hilfen für Schweinehalter

„Wo liegt die Zukunftsperspektive für die Schweinehaltung in Deutschland?“ Diese Frage stand im Mittelpunkt des DBV-Veredlungstags am Mittwoch in Essenbach bei Landshut, an dem rund 500 Schweinehalter und Branchenvertreter aus ganz Deutschland teilnahmen.

Lesezeit: 4 Minuten

„Wo liegt die Zukunftsperspektive für die Schweinehaltung in Deutschland?“ Diese Frage stand im Mittelpunkt des DBV-Veredlungstags am Mittwoch in Essenbach bei Landshut, an dem rund 500 Schweinehalter und Branchenvertreter aus ganz Deutschland teilnahmen.


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Das prägende Thema der Fachveranstaltung war die miserable Preissituation bei Schweinefleisch und Ferkeln sowie die hohen und stetig steigenden gesellschaftlichen Anforderungen an die Schweinehaltung. Schon seit einiger Zeit sind die Schweinepreise im Keller, und besonders die Ferkelerzeuger schreiben tiefrote Zahlen. „Diese Preise sind zum Davonlaufen und bedrohen die Existenz von vielen Bauernfamilien,“ sagte BBV-Präsident Walter Heidl bei der anschließenden Pressekonferenz.


Mit Blick auf die aktuelle Marktlage forderte DBV-Präsident Joachim Rukwied die Politik auf, die Schweinehalter beim Gang durch das Preistief zu unterstützen. Dazu seien Bürgschaftsprogramme, Liquiditätshilfen und eine vorzeitige Auszahlung der Direktzahlungen unverzichtbar. Für eine unmittelbare Entlastung der Betriebe müsse nach Aussage des DBV-Präsidenten auch der Bundeszuschuss für die Unfallversicherung aufgestockt werden. Um langfristige Perspektiven zu eröffnen, seien die Erschließung neuer Exportmärkte und der Abbau von Handelshemmnissen essentiell.


Überdies forderte der Bauernpräsident von der Politik ein klares Bekenntnis zur Tierhaltung in Deutschland: „Es kann nicht sein, dass diejenigen, die Deutschland Tag für Tag mit hochwertigen Lebensmitteln versorgen, unter den Generalverdacht der Umweltverschmutzung und Tierquälerei gestellt werden und Teile der Politik dies noch befeuern.“ Mit Blick auf die gesetzliche Regelungswut und die Belastung der Betriebe forderte Rukwied ein Stopp weiterer Auflagen. „Deutschland ist bereits Auflagenweltmeister.“


Mehr Verantwortungsbewusstsein vom Lebensmitteleinzelhandel


Aus Sicht des DBV-Präsidenten sind die deutschen Landwirte beim Thema Tierwohl auf gutem Weg. Politik und Verbraucher erwarten Lösungen. An einer deutlichen Aufstockung des Tierwohlfonds gehe daher kein Weg vorbei, so die klare Forderung des Präsidenten in seiner Eröffnungsrede zum diesjährigen Veredlungstag.


„Leider erleben wir bei einigen Lebensmitteleinzelhändlern eine kleinteilige und kurzsichtige Abwehrdiskussion um wenige Cent pro Kilogramm Fleisch. Das können wir den Landwirten, aber vor allem der Öffentlichkeit nicht vermitteln.“ Eine falsch verstandene Einkaufspreisoptimierung dürfe nicht dazu führen, dass die Initiative an Glaubwürdigkeit verliere. „Nur mit gemeinsamer Verantwortung können Veränderungen gestaltet werden. Dazu sind wir bereit!“, so Rukwied.


Er rief die anwesenden Landwirte zum Dialog mit der Gesellschaft über moderne Tierhaltung auf. „Wir stehen für eine Tierhaltung in bäuerlicher Hand. Wir wollen keine börsennotierte Landwirtschaft." Aber auch diese bäuerliche Tierhaltung muss sich dem Markt stellen und entspricht nicht mehr den romantischen Vorstellungen, die manche Lebensmittelverpackungen suggerieren. „Wir dürfen uns nicht in den Ställen verstecken, sondern müssen offensiv über unsere Arbeit aufklären, nach dem Motto „Tue Gutes und rede darüber“.


Anschließend Diskussionen


Das Spannungsfeld aus gesellschaftlichen Anforderungen und ökonomischen Herausforderungen stand im Mittelpunkt der Vorträge von Mag. Christian Dürnberger zum Thema „Tierhaltung und Ethik“ und von TUM-Professor Johannes Sauer zu „Tierhaltung und Markt“. Ergänzt wurde dies von den Erläuterungen des Vorsitzenden des Kompetenzkreises Tierwohl beim Bundeslandwirtschaftsministerium Gert Lindemann zur Strategie des Bundesministeriums zur Tierhaltung.


Anschließend diskutierten BBV-Präsident Walter Heidl, der Vorsitzende des DBV-Ausschusses für Schweinefleisch Johannes Röring, und Jutta Jaksche vom Bundesverband der Verbraucherzentralen mit den Referenten über die Situation und Zukunftsperspektive der Schweinehaltung in Deutschland in diesem Spannungsfeld.


BBV-Präsident Heidl mahnte, Überlegungen für Veränderungen stets zu Ende zu denken. Heidl: „Gerade neue gesetzliche Auflagen und Anforderungen werden den Strukturwandel massiv anheizen. Kleinere und mittlere Betriebe werden als erste das Handtuch werfen und aus der Tierhaltung aussteigen.“ Für Süddeutschland und Bayern sei das beunruhigend, denn die Schweinehaltung sei hier kleiner strukturiert als in anderen Bundesländern.

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