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Coronakrise

Debatte über Gesundheitsschutz für Saisonarbeiter

Rund 30.000 Erntehelfer aus Osteuropa haben sich nach den neuen Einreisebestimmungen für Deutschland angemeldet. Die Debatte über deren Gesundheitsschutz läuft.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Grünen halten den Gesundheitsschutz für Saisonarbeiter in der Landwirtschaft in der Coronakrise für nicht ausreichend. "Bundesministerin Julia Klöckner muss mit den Ländern gemeinsam sicherstellen, dass die Gesundheit der Menschen an oberster Stelle steht", forderte die frühere Bundesandwirtschaftsministerin und Grünen Bundestagsabgeordnete Renate Künast in der Passauer Neuen Presse (PNP).

Klöckner weise "mit aller Macht jede Verantwortung für die Gesundheit der Arbeitskräfte von sich", so Künast weiter. Die Landwirtschaftsministerin habe gemeinsam mit dem Bundesinnenministerium die Vereinbarung für die Einreise der Saisonarbeitskräfte getroffen. "Daraus erwächst Verantwortung", so Künast. In einem Brief an Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) und Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatten Künast und andere Grünen-Bundestagsabgeordnete Aufklärung darüber gefordert, wie der Gesundheitsschutz, die Vorschriften zu Isolation und Hygiene der Erntehelfer in der Corona-Zeit konkret gewährleistet werden sollen.

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Klöckner betont Verantwortung der Betriebe für ihre Erntehelfer

Landwirtschaftsministerin Klöckner weist indes auf die Verantwortung der Betriebe für ihre Saisonarbeitskräfte hin. "Die Verantwortung für die Umsetzung haben die Betriebe. Kontrollen erfolgen wie bisher durch die zuständigen Behörden", heißt es in der Antwort Klöckners auf den Brief der Grünen, über die die PNP ebenfalls berichtet. Am Wochenende ermahnte Klöckner die Bundesländer, Erntehelfer vor Corona-Infektionen zu schützen. Die Gesundheitsvorschriften müssten in den landwirtschaftlichen Betrieben „unbedingt befolgt werden - auch wenn das Zeit und Geld kostet“, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Klöckner betonte, es sei Aufgabe der Länder, die Einhaltung der Auflagen sicherzustellen. „Die Alternative wäre, dass keine Arbeitskräfte aus dem Ausland mehr kommen, Ernten verderben oder erst gar nicht gepflanzt wird“, sagte sie.

Mehrere Medien berichteten mittlerweile von Mängeln bei der Unterbringung von Saisonarbeitern. Das Gesundheitsamt des Landkreises Nienburg hat nach einem NDR Bericht bei einer Kontrolle auf einem Spargelhof gravierende Verstöße gegen die Corona-Regeln festgestellt. Dort sollen die Wohncontainer laut dem Untersuchungsbericht stark überbelegt sein. Der Landwirt wurde deshalb angewiesen, bis Montag für rund 50 Erntehelfer neue Unterkünfte zu organisieren. In Südbaden war Mitte April ein rumänischer Erntehelfer, der sich mit Corona infiziert hatte, in seinem Wohncontainer gestorben.

Bisher 30.000 Erntehelfer aus Osteuropa angemeldet

Nach der Einreisegenehmigung für 80.000 Erntehelfer haben sich nach Angaben des Deutschen Bauernverbandes (DBV) bislang 30.000 angemeldet. Für April hätten sich 21.000 Saisonarbeiter aus Osteuropa registriert, für Mai bislang 9.000, wie der DBV auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mitteilte.

„Wir rechnen damit, dass die Zahlen im Mai noch deutlich steigen werden, weil die Anmeldungen in der Regel erst kurz vor der Einreise erfolgen“, sagte DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken der dpa. Im Mai ist der Bedarf nach Erntehelfern besonders groß, da sich der Spargel mit den Erdbeeren überschneidet.

Nachdem Landwirte Alarm geschlagen hatten, hatte die Bundesregierung vor Ostern die Ausnahmeregel für einige Helfer aus Osteuropa erteilt- 40.000 für April und 40.000 im Mai. Üblicherweise kommen pro Jahr 300.000 Saisonarbeiter nach Deutschland.

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