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Streit

Debatte zur Bioökonomie gerät zum Schlagabtausch über die Genschere

Die Große Koalition ist uneins über präzise Züchtungstechnologien. Ministerin Karliczek plädiert für eine Technologieoffenheit statt ideologischer Scheuklappen.

Lesezeit: 3 Minuten

Im Bundestag ist die Erste Lesung zur geplanten Nationalen Bioökonomiestrategie zu einem Schlagabtausch über das Für und Wider präziser Züchtungstechnologien geraten.

Was ist geplant?

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Mit der bereits vor über einem Jahr gemeinsam von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und ihrer für Forschung zuständigen Ministerkollegin Anja Karliczek auf den Weg gebrachten Strategie soll die Bioökonomie für eine nachhaltige Lebens- und Wirtschaftsweise deutlich ausgebaut werden.

Bisherige Aktivitäten in diesem Bereich sollen gebündelt und unter die Hoheit der beiden Bundesministerien gestellt werden. Kernziel der Nationalen Bioökonomiestrategie ist eine nachhaltige, kreislauforientierte und innovationsstarke deutsche Wirtschaft.

Wo gibt es Streit?

Innerhalb der Großen Koalition hakt es weiter bei der Unterfütterung der Strategie mit konkreten Instrumenten. So sind Union und SPD uneins, welche Rolle präzise Züchtungstechnologien wie die Genschere CRISPR/Cas innerhalb der Bioökonomiestrategie spielen sollen.

„Wir werden das Potential biobasierter Innovationen für Deutschland nur dann zum Fliegen bringen, wenn wir es nicht wie bei der Biotechnologie leider so oft geschehen mit ideologischen Rucksäcken am Boden halten“, erklärte Karliczek in ihrer Eröffnungsrede. Im Rahmen der Biotechnologiestrategie müssten auch die Potentiale der neuen Züchtungstechniken besser genutzt werden, so die CDU-Politikerin.

Moderne Pflanzenzucht ermögliche widerstandsfähigere Kulturpflanzen. Der Aufwand an Dünger und Pflanzenschutzmittel könne verringert werden. Allerdings seien in der Europäischen Union die Möglichkeiten der Genschere momentan so stark beschnitten, dass sie Innovationen behinderten. „Und das geht nicht“, ergänzte Karliczek.

Lösungen gegen den Hunger

In der gerade erst mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichneten Genschere stecken nach Ansicht von Karliczek Lösungen gegen den Hunger in der Welt. „Wir stehen doch in der Pflicht, mit Forschung und Entwicklung auch unseren internationalen Beitrag gegen den Hunger in der Welt zu leisten“, stellte sie fest. Denn Ernährungssicherheit in Afrika gebe es nur, wenn Züchtungstechniken wie die Genomeditierung ganz gezielt und verantwortungsvoll erforscht und für die Nutzpflanzenzüchtung eingesetzt würden. Es sei deshalb fehl am Platz, Ängste vor der Pflanzenforschung zu verbreiten.

„Wer Ja sagt zur medizinischen Biotechnologie, der kann nicht glaubwürdig Nein sagen zum Einsatz in der Pflanzenforschung“, argumentierte Karliczek. Mit Technologieoffenheit statt ideologischer Scheuklappen könne die Bioökonomie zu einem Erfolg in Deutschland werden.

Verkürzte Diskussion

Der SPD-Bundestagsabgeordnete René Röspel zeigte sich in der Debatte erstaunt darüber, dass Karliczek die Diskussion über die Bioökonomiestrategie auf die gentechnische Veränderung von Pflanzen verkürzt habe.

„Wenn man durch gentechnische Verfahren eine Pflanze entwickelt, die sehr gut auf versalzten Böden wächst oder wenig Wasser braucht: Was passiert eigentlich mit den Böden nach der ersten Vegetationsperiode, wenn die Pflanze denn gewachsen ist“, fragte der SPD-Abgeordnete.

Diese Technologie sei nicht allein ein Fortschritt. Vielmehr gehe es auch um Verteilungsgerechtigkeit sowie um ökologische Entwicklung und Armut in der Welt. Die Verkürzung auf einzelne Technologien müsse man deshalb immer wieder hinterfragen.

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