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Demo in Brüssel: Bauern und Polizei geraten aneinander
Bei der Demonstration europäischer Bauern am Montag in Brüssel ist es leider nach der friedlichen Protestkundgebung zu Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen. Medien berichten, dass Landwirte am Nachmittag Flaschen und Pflastersteine auf die Polizisten warfen. Die Beamten setzten daraufhin Tränengas ein.
Bei der Demonstration europäischer Bauern am Montag in Brüssel ist es leider nach der friedlichen Protestkundgebung zu Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen. Medien berichten, dass Landwirte am Nachmittag Flaschen und Pflastersteine auf die Polizisten warfen. Die Beamten setzten daraufhin Tränengas ein.
Deutsche Teilnehmer berichten, dass vor allem die französischen und belgischen Kollegen ihre "übliche Show" veranstaltet hätten. Sie werfen der Polizei vor, unverhältnismäßig hart auf diesen friedlichen Protest reagiert zu haben.
Tagesschau, Spiegel und andere Medien berichten allerdings, dass ab Mittag die Proteste eskalierten. Löschfahrzeuge waren im Einsatz, um brennende Heuhaufen zu löschen und Gruppen radikaler Landwirte zu zerstreuen. Auch vor dem Sitz von EU-Kommission und EU-Rat setzte die Polizei Wasserwerfer ein, um den Durchbruch von Landwirten durch die Absperrungen zu verhindern. Das zeigt auch dieses Video.
Am Ende soll es im Regierungsviertel sehr chaotisch ausgesehen haben: Brennende Barrikaden, blockierte Straßen, Häckselgut und Eier auf den Wegen. Nach Polizeiangaben waren fast 5000 Landwirte mit mehr als 1500 Traktoren aus Belgien, Frankreich, den Niederlanden und Deutschland in der belgischen Hauptstadt.
Die EU-Kommission stellte unterdessen ein Hilfsprogramm in Höhe 500 Mio. Euro bereitgestellt, um den drastischen Preisverfall bei Milch und anderen Agrarprodukten wie Schweinefleisch abzufedern. Das Paket könne "sofort zum Nutzen der Bauern eingesetzt werden", sagte EU-Vizekommissionschef Jyrki Katainen am Montag in Brüssel. Laut EU-Diplomaten stammt die Summe aus der Superabgabe.
Die Kommission hatte mit den EU-Agrarministern über Maßnahmen gegen die gesunkenen Erzeugerpreise beraten. Bei der Sitzung zeichnete sich laut Diplomaten allerdings keine Mehrheit für staatliche Eingriffe wie etwa eine Erhöhung des Interventionspreises ab, um den Milchpreis zu stützen.
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