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Demografischer Wandel in Ostdeutschland besonders spürbar
Bereits „tiefe Spuren“ hat nach Einschätzung der Bundesregierung der demographische Wandel in zahlreichen ländlichen und peripher gelegenen Regionen Ostdeutschlands hinterlassen.
Bereits „tiefe Spuren“ hat nach Einschätzung der Bundesregierung der demographische Wandel in zahlreichen ländlichen und peripher gelegenen Regionen Ostdeutschlands hinterlassen. „Während einzelne ländliche Regionen prosperieren, haben sich Schrumpfungs- und Alterungsprozesse in einer Vielzahl ostdeutscher Gemeinden über die Jahre verfestigt“, heißt es im Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit.
In strukturschwachen und demografisch besonders betroffenen Regionen seien die Gewährleistung einer bedarfsgerechten und bezahlbaren Daseinsvorsorge sowie die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts zu einer „enormen Herausforderung“ geworden, so die Regierung. Damit die Lebensqualität und die Gleichwertigkeit in den Regionen gewahrt blieben, bedürfe es der „Unterstützung aller staatlichen Ebenen und eines koordinierten Vorgehens in allen Politikbereichen“.
Die Bundesregierung bekräftigt ihren Willen zur Unterstützung der vom demografischen Wandel besonders betroffenen Regionen. Sie weist darauf hin, dass von den 9,44 Mrd Euro, die Deutschland in der laufenden Förderperiode aus dem Europäischen Fonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) erhalte, 47 % auf Ostdeutschland entfielen.
Besondere Erwartungen verbindet man zudem mit der beschlossenen Erweiterung der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) und der Möglichkeit zur Förderung ländlicher Infrastruktur, von Einrichtungen für Basisdienstleistungen und von Kleinstbetrieben der Grundversorgung.
Überdurchschnittliche Bedeutung der Landwirtschaft
Betont wird in dem Jahresbericht die überdurchschnittliche Bedeutung der Landwirtschaft in den neuen Ländern. Gemessen am Anteil an der Bruttowertschöpfung an der Gesamtwirtschaft besitze der Agrarsektor im Osten ein größeres Gewicht als in Westdeutschland.
Am höchsten liege dieser Wert mit 2,9 % in Mecklenburg-Vorpommern. Aufgrund großbetrieblicher Strukturen und einer unterdurchschnittlichen Bedeutung der Tierhaltung und anderer arbeitsintensiver Betriebszweige liege die Arbeitsproduktivität in der ostdeutschen Landwirtschaft um rund ein Fünftel höher als im Westen. Die gegenwärtige Agrarstruktur in den neuen Ländern schätzt die Bundesregierung als vergleichsweise stabil ein. Bei regionaler Betrachtung der durchschnittlichen Betriebsgrößen würden ein deutliches Ost-West-Gefälle im Bundesgebiet sowie ein Nord-Süd-Gefälle in den neuen und alten Ländern deutlich.
Die Bundesregierung veranschlagt die Zahl der Betriebe in Deutschland mit einer Flächenausstattung von 1 000 ha LF und mehr für das Jahr 2013 auf rund 1 500. Rund 97 % der von diesen Betrieben bewirtschafteten Flächen befanden sich den Angaben zufolge in den neuen Ländern.