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"Den Wolf kontrolliert abschießen"

Ein aktuelles Gutachten von Prof. Pfannenstiel rät zu einer Regulierung des Wolfsbestandes durch die Jagd nach dem Vorbild anderer europäischer Staaten, da der Wolf in Mitteleuropa nicht gefährdet sei. Falls dies nicht geschehe, drohten sich die Konflikte mit dem Wolf für Tier und Mensch deutlich zu verschärfen.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein aktuelles Gutachten empfiehlt den kontrollierten Abschuss des Wolfes in Deutschland wie es bereits in einigen europäischen Staaten der Fall ist. Erstellt hat die Studie Prof. Dr. Hans-Dieter Pfannenstiel vom Zoologischen Institut der Universität Berlin. In Auftrag gegeben hat die Analyse der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) und der Verband der Jagdgenossenschaften und Eigenjagden (VJE).


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Keine natürlichen Feinde


Pfannenstiel betonte, der Wolf solle zwar ein Teil der deutschen Kulturlandschaft bleiben. Allerdings hätte der Räuber keine natürlichen Feinde, weshalb er sich ungehindert vermehren könne.


Der Präsident des WLV, Johannes Röring, wies in diesem Zusammenhang auf die Übergriffe des Wolfes auf Weidetiere hin. Einige Landwirte würden ihre Tiere daher schon gar nicht mehr auf die Weide schicken und stattdessen im Stall halten. Das gefährde die Weidehaltung und damit auch den Grünlanderhalt. Pfannenstiel befürchtet zudem mehr Unfälle durch ausgebrochenen Nutztiere, die in Panik vor dem Wolf fliehen. Wer die Kosten hierfür trage, sei zudem unklar.


Clemens Freiherr von Oer, Vorsitzender des VJE, sieht ebenfalls eine Herausforderung in der von Pfannenstiel prognostizierten starken Anpassung des Wolfes an den Menschen: „Wie wollen wir damit umgehen, […] dass der Mensch und menschliche Siedlungsräume keine Gefahr für den Wolf darstellen?“ In Brandenburg soll der Wolf laut Pfannenstiel schon vereinzelt Schafe aus den Vorgärten von Dorfbewohnern gerissen haben. Er rechnet in der Zukunft mit Übergriffen auf den Menschen, falls die Annäherungen des Wolfes ohne Konsequenzen bleibe.


Landesjagdverband: Wolf nicht ins Jagdrecht überführen!


NRW-Jägerpräsident Ralph Müller-Schallenberg hält die angestoßene Debatte über den Wolf in NRW für richtig und wichtig. „Mit Blick auf die gesellschaftliche Diskussion und die Sicherheit unserer eigenen Mitglieder ist es ausdrücklich keine Forderung des Landesjagdverbandes, den Wolf ins Jagdrecht zu überführen.“ Vielmehr seien Probleme mit Wölfen ordnungsrechtliche Probleme und müssten auch ordnungsrechtlich behandelt werden.


Kritik vom Nabu


Der Naturschutzbund (Nabu) hält Debatte um den Abschuss des Wolfes hingegen für unnötig und fordert von der Politik ein klares Bekenntnis zum Schutz des Wolfes. „Der Wolf ist nach nationalem und internationalem Recht streng geschützt. In Deutschland kann es für ihn derzeit überhaupt keine Abschussquote geben, das sollten auch der WLV und die Jäger in Nordrhein-Westfalen wissen“, so der NRW-Landesvorsitzende des Verbandes, Josef Tumbrinck.

 

Die Frage sei nicht ob, sondern wie wir mit dem Wolf leben können, heißt es in einer Stellungnahme dazu. Der Verband fordert daher von der Politik und insbesondere von dem für die Jagd und die Nutztierhaltung zuständigen Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, sich klar zum Schutz des Wolfes zu bekennen.

 

Das Wolfsgutachten von Prof. Pfannenstiel können Sie hier als pdf downloaden...



(Anmerkung der Redaktion: Der Text wurde um 8:35 Uhr um die Stellungnahme des Nabu ergänzt)

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