Der aid infodienst hat sich als Verein aufgelöst. Künftig arbeiten die Mitarbeiter unter dem Dach des neu geschaffenen Bundeszentrums für Ernährung. Die neue Struktur soll die Agrarkommunikation und die Weitergabe von Informationen über Landwirtschaft an die Verbraucher voran bringen.
Am 3. November 2016 haben die Mitglieder des aid infodienstes die Auflösung des Vereins beschlossen. Damit geht eine 66 Jahre alte Institution, die sich mit Informationen und Bildungsmaterial „vom Acker bis zum Teller“ beschäftigt hat, neue Wege. Die neue Organisation soll sich zur ersten Adresse für Informationen über Landwirtschaft, Lebensmittel und Ernährung entwickeln und die Kompetenzen des bisherigen aid und der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) bündeln. Es gebe in Deutschland bisher zahlreiche „Kompetenz- und Kommunikationsinseln, die staatlich gefördert über Landwirtschaft, Lebensmittel und Ernährung kommunizieren“, heißt es beim aid. Was fehle sei, ein zentrales Kompetenz- und Kommunikationszentrum für Verbraucher sowie für Fach-, Lehr- und Beratungskräfte.
Start des neuen Bundeszentrums ist Anfang 2017
Diese Lücke soll die neue Organisation nun unter dem Dach der BLE füllen. Der aid betont, dass dies in zwei eigenständigen Einheiten, dem Bundeszentrum für Ernährung und einer Kompetenzeinheit für landwirtschaftliche Fachinformationen, die miteinander vernetzt arbeiten, geschehen wird. Kern des neuen Bundeszentrums für Ernährung sowie der Agrarkommunikation sollen Teile des aid sein. Die Gründung der neuen Organisation ist für Anfang 2017 geplant. Bis dahin würden die aid-Medien weiter verfügbar sein, teilt der aid mit. „Unsere Arbeit führen wir in unveränderter Qualität nahtlos fort und auch das Medienangebot stellen wir weiterhin in der gewohnten Qualität sicher“, sagte Margareta Büning-Fesel, Geschäftsführender Vorstand des aid und zukünftige Leiterin des Bundeszentrums. Schritt für Schritt würden in Zukunft neue und auch bewährte Materialien unter dem neuen Namen veröffentlicht, kündigt Bünig-Fesel weiter an.
Handlungsbedarf bei der Kommunikation über Landwirtschaft und Agrarforschung
Die Kommunikation im Agrarbereich soll in Zukunft stärker in Richtung Verbraucher gehen, dort liege noch ein großes Potential, erwartet Bünig-Fesel. „Es soll ein möglichst realistisches Bild über die aktuell praktizierte Landwirtschaft vermittelt werden, weg von einer fragwürdigen Werbeidylle auf dem Stand des 19. Jahrhunderts“, sagte sie. Die modernen Errungenschaften der Lebensmittelerzeugung, inklusive vieler Instrumente zum besseren Schutz für Tiere, Natur und Umwelt, müssten jedem als neutrale Informations- und Entscheidungsgrundlage zur Verfügung stehen. Außerdem gebe es noch einen Handlungsbedarf für die Kommunikation der Forschungsergebnisse im Agrarbereich.