Der Kapitalstock der Land-, Forstwirtschaft und Fischerei, definiert als jahresdurchschnittliches Bruttoanlagevermögen (ohne Boden) zu Wiederbeschaffungspreisen, ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen.
Noch wesentlich stärker nahm der Kapitaleinsatz je Erwerbstätigen (Kapitalintensität) zu. Mit heute 439.000 Euro Kapital je Erwerbstätigen gehört die Landwirtschaft damit zu den kapitalintensivsten Branchen, heißt es im aktuellen DBV-Situationsbericht 2013/14. Im produzierenden Gewerbe (Industrie) zum Beispiel fällt die Kapitalintensität mit 187.000 Euro je Erwerbstätigen deutlich niedriger aus. Im Handel sind es sogar nur 114.000 Euro und im Baugewerbe 36.000 Euro.
Land- und forstwirtschaftliches Vermögen nur zu 31 % fremdfinanziert
Das Nettoanlagevermögen (Bruttoanlagevermögen vermindert um die Abschreibungen, ohne Boden) der deutschen Land-, Forstwirtschaft und Fischerei lag 2011 bei 146,8 Mrd. Euro. Davon entfielen 39 % auf Ausrüstungsgüter (Maschinen und Geräte) und 61 % auf Bauten. Finanziert wurde das Sachkapital der deutschen Land-, Forstwirtschaft und Fischerei zu 31 % mit Fremdmitteln und zu 69 % mit Eigenkapital. Im Vergleich zu gewerblichen Unternehmen ist der Fremdfinanzierungsanteil relativ gering.
Der Fremdkapitalbestand in der deutschen Land- und Forstwirtschaft erreichte Ende Juni 2013 mit 45,6 Mrd. Euro einen neuen Rekordstand. Im Jahresvergleich waren das gut 3 % mehr. 82 % des Kreditbestandes sind langfristige Kredite und dienen damit der Finanzierung langfristiger Investitionen. Kurz- und mittelfristige Kredite mit einer Laufzeit von unter 1 bzw. 5 Jahren spielen mit einem Anteil von 18 % eine untergeordnete Rolle. Die deutsche Land- und Forstwirtschaft nutzt im wachsenden Umfang Fremdkapital zur Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Ergebnisse. Dazu trägt auch das günstige Zinsniveau bei.
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