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Deutscher Ökolandbau von Billig-Konkurrenz abgehängt?

Bio-Gemüse ist gefragt wie noch nie. Weit über 7 Mrd. Euro geben die Deutschen im Jahr für Bio-Produkte aus. Kaum eine Lebensmittelbranche wächst so rasant. Doch von diesem Wachstum profitieren deutsche Öko-Bauern wenig. Die Bio-Landwirtschaft in Deutschland steckt in der Krise.

Lesezeit: 2 Minuten

Bio-Gemüse ist gefragt wie noch nie. Weit über 7 Mrd. Euro geben die Deutschen im Jahr für Bio-Produkte aus. Kaum eine Lebensmittelbranche wächst so rasant. Doch von diesem Wachstum profitieren deutsche Öko-Bauern wenig. Die Bio-Landwirtschaft in Deutschland steckt in der Krise.


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Das SWR-Magazin Plusminus berichtete am Mittwoch über die Gründe und besuchte dazu einen Rückumsteller aus dem Ostallgäu. Milchviehhalter Paul Burkhart hatte die Notbremse gezogen, als der Preisunterschied zwischen Biomilch und konventioneller Milch immer geringer wurde, während die Kosten weiter stiegen. So wie er geben nach SWR-Informationen jährlich gut 600 Bio-Höfe auf, mehr als zwei Drittel stellen wieder auf konventionelle Landwirtschaft um. Dabei sollten durch die Agrarwende mehr Bauern zu Bio-Landwirten werden, die Öko-Anbaufläche auf 20 % wachsen, so das Ziel der Bundesregierung. Tatsächlich sind es gerade einmal gut 6 %.


Die Bio-Landwirtschaft wird für Bauern unattraktiver, meint auch der Agrarwissenschaftler Ulrich Köpke von der Universität Bonn. Die Erzeugerpreise in der konventionellen Landwirtschaft seien stabiler geworden, auf höherem Niveau. Deshalb nehme der Anreiz zur Umstellung ab. Das liegt auch daran, dass Bio-Bauern unter starken Preisdruck geraten sind. Seit Supermärkte und Discounter auf dem Markt mitmischen, werden die Preise für Bio-Produkte gedrückt, die Kosten für die Bauern bleiben jedoch hoch. Deswegen kommt immer mehr Bioware aus dem Ausland, weil sie dort billiger produziert werden kann.


Plusminus besuchte dazu in Ostpolen einen Profiteur des deutschen Bio-Booms. Öko-Landwirt Andrzej Kurant produziert Obst und Gemüse für deutsche Supermärkte und Discounter. Nicht nach den strengen Richtlinien deutscher Ökoverbände, aber für das EU-Bio-Siegel reicht es. Und Deutschland ist sein größter Absatzmarkt. Kurant hat dabei zwei weitere wichtige Vorteile: Da die Bio-Landwirtschaft sehr personalintensiv ist, setzt er auf günstige Arbeitskräfte aus dem Osten, die zu noch niedrigeren Löhnen arbeiten als die Polen. Zudem kommen polnische Ökobauern günstig an große Ackerflächen und können entsprechend immer mehr produzieren, während in Deutschland Flächenknappheit herrscht.


Das Magazin kommt daher zu dem Schluss, dass die Agrarwende in Deutschland an der Billig-Konkurrenz aus dem Ausland, teuren Ackerflächen und hohen Kosten zu scheitern droht.


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