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Die Anbindehaltung offensiver angehen!

Ein Kommentar zum Schwerpunktthema Anbindehaltung in Süddeutschland in der neuen Südplus 3/2017 von Klaus Dorsch: Die Diskussion um die Anbindehaltung von Kühen schwelt schon lange, aber jetzt ist sie richtig entflammt. Haupttreiber ist der Lebensmitteleinzelhandel, der die Molkereien mächtig unter Druck setzt.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar zum Schwerpunktthema Anbindehaltung in Süddeutschland in der neuen Südplus 3/2017 von Klaus Dorsch:


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Die Diskussion um die Anbindehaltung von Kühen schwelt schon lange, aber jetzt ist sie richtig entflammt. Haupttreiber ist der Lebensmitteleinzelhandel, der die Molkereien in Süddeutschland mächtig unter Druck setzt. Erste Milchverarbeiter denken über die getrennte Erfassung der Milch aus Anbindeställen nach. Und die Molkerei Berchtesgadener Land zahlt seit Anfang dieses Jahres eigens Zuschläge für Laufstall, Auslauf und Weidehaltung.


Diese Entwicklung versetzt viele Anbindehalter in Alarmstimmung. Etliche von ihnen überlegen nun, in einen Laufstall zu investieren (siehe Beitrag Seite 16). Doch der Umstieg ist in den meisten Fällen schwierig. Wenn an der Hofstelle der Platz knapp oder das Gelände sehr uneben ist, wird der Stallplatz meist extrem teuer. In solchen Fällen kommen dann schnell 15 000 bis 20 000 € pro Stallplatz zusammen.


Abgesehen davon, dass solche Kosten eine wirtschaftliche Milchviehhaltung kaum noch zulassen, belasten sie die Liquidität der Betriebe auf lange Zeit. Berater empfehlen umstellungswilligen Milchviehhaltern deshalb, auch einfache und kostengünstige Umbau- lösungen zu prüfen.


In Bayern wird der Umstieg auf die Laufstallhaltung zudem durch die geänderten Richtlinien bei der Investitionsförderung erschwert. Im Vergleich zu bisher ist der Fördersatz für die Umstellung auf Laufstall von 40 % auf 30 % gefallen. Gleichzeitig hat der Freistaat die Obergrenze für die förderfähigen Investitionen von 750 000 € auf 400 000 € gesenkt. Für den klassischen Fall, dass ein Anbindebetrieb mit 40 Kühen einen Laufstall für 60 Kühe baut, reicht diese Summe auch bei kostengünstiger Bauweise bei weitem nicht aus. Die bayerische Staatsregierung sollte deshalb die Obergrenzen für Umsteller anpassen. Ein Investitionsschub lässt sich mit den jetzigen Förderbedingungen jedenfalls nicht auslösen. Und der wäre eigentlich nötig, wenn man sich die neuesten Erhebungen vor Augen führt.


Von allen 32 000 Milchviehbetrieben in Bayern wirtschaften noch 19 300 im Anbindestall. Davon bieten nur 20 % der Betriebe ihren Tieren Auslauf oder Weide an. Eine gemeinsame Resolution aller Beteiligten der Milchbranche, die einen langfristigen Ausstieg aus der ganzjährigen Anbindung skizziert, wäre hilfreich, um die Diskussion zu entschärfen und Zeit zu gewinnen.


Ein Blick nach Österreich lohnt sich. Dort hat der Gesetzgeber mit Übergangsfristen und vielen Ausnahmen die ganzjährige Anbindehaltung verboten und damit die Diskussion beruhigt. Die Betriebe, die die Anbindung mit Weide oder Auslauf kombinieren, haben jetzt eine sichere Perspektive. Ein solcher Vorstoß ist zwar Ende letzten Jahres in Bayern in letzter Minute am Veto des Bauernverbands gescheitert. Aber das Thema wäre einen zweiten Anlauf wert. „Die Kürzung der Fördermittel in Bayern erschwert den Umstieg auf die Laufstallhaltung.“ Klaus Dorsch, top agrar-Südplus

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