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topplus Stimmen zum Weltfrauentag

Frauen in der Landwirtschaft sichtbar machen

Frauen sind in der Landwirtschaft in vielen Bereichen aktiv, aber nicht überall sichtbar. Wir haben Stimmen und Forderungen zum heutigen Weltfrauentag gesammelt.

Lesezeit: 4 Minuten

Sich als Frau stärker in Verbänden und allen anderen Bereichen der Agrarbranche zu engagieren, dazu ruft unter anderem auch Susanne Schulze Bockeloh, Viezepräsidenten des Deutschen Bauernverbandes, auf. „Nicht nur auf den Höfen ist die Expertise und die Sichtweise von Frauen unverzichtbar, auch in der gesamten Agrarbranche sowie im Verband sind wir auf das Engagement von Frauen angewiesen, um erfolgreich die Zukunft gestalten zu können“, schreibt sie bei Twitter. Sie ruft die Frauen dazu auf, sich stärker in die Branchenpolitik einzumischen. „Nur, wer sich einbringt, kann auch etwas bewegen“, so Susanne Schulze Bockeloh.

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Auch der Deutsche Landfrauenverband (dlv) setzt ein klares Zeichen für die Geschlechtergerechtigkeit. „Die gegenwärtigen Krisen und Kriege sind immer auch geschlechterpolitisch zu betrachten und machen bestehende Ungerechtigkeiten teils auf grausame Art und Weise sichtbar“, so dlv-Präsidentin Petra Bentkämper. Es gelte weiterhin, veraltete Rollenbilder und Machtstrukturen aufzubrechen.

Die Politik nimmt sie dabei in die Pflicht, notwendige Rahmenbedingungen zu schaffen. So fordert der Verband ein Paritätsgesetz im Wahlrecht und stärkere Bemühungen, die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern zu schließen. Diese sorge nach wie vor für ungleiche Machtverhältnisse und trage dazu bei, traditionelle Rollenbilder zu festigen. „Wir als Landfrauen stehen geschlossen hinter allen, die sich Tag für Tag für die Rechte von Frauen auf allen gesellschaftlichen Ebenen einsetzen“, so Petra Bentkämper.

Bioland: Frauen in Führungsebenen bringen

Dass Frauen in der Landwirtschaft nach wie vor unterrepräsentiert sind, führt auch die Bioland-Vizepräsidentin Sabine Kabath an. „Es ist wichtig, dass wir Frauen uns in die Führungsebenen einbringen, denn Vielfalt braucht es nicht nur auf dem Feld“, so Kabath. Sie sieht auch, dass immer mehr junge Frauen in den Vordergrund rücken und beispielsweise die Betriebsleitung übernehmen. Im Bereich der Rollenverteilung zieht auch Stephanie Strotdrees ein nüchternes Resümee: „Besonders im Ehrenamt und in Führungsaufgaben sind die Frauen, die einen maßgeblichen Teil der Arbeit auf den Höfen leisten, noch sehr unterrepräsentiert“, sagt sie.

AbL: Große Rolle der Frauen rechtlich anerkennen

Von einer anhaltenden Geschlechterungerechtigkeit in der gesamten landwirtschaftlichen Branche spricht die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. (AbL). „Wir Bäuerinnen erleben tagtäglich Mehrfachbelastung aus landwirtschaftlicher Arbeit und Sorgearbeit für Kinder, Pflegebedürftige und uns selbst“, sagt AbL-Bundesvoristzende Elisabeth Fresen. Dass Bäuerinnen nach wie vor schlecht sozial abgesichert und stark von Altersarmut betroffen seien, bezeichnet sie als bedrückend. Dabei verweist sie auch auf die Studie Frauen.Leben.Landwirtschaft: „Es ist inakzeptabel, dass der Anteil der Betriebsleiterinnen bis heute nur auf 11 % gestiegen ist und laut Studie nur 24 % der Bäuerinnen auf dem Papier über Eigentum verfügen, obwohl viele Frauen wichtige Betriebsentscheidungen mitfällen und -tragen. Wir können nicht länger hinnehmen, dass die wichtige Rolle der Frauen auf den Höfen sich nicht in der rechtlichen Situation wiederspiegelt“, so Fresen.

Dabei zeigt sich der AbL nicht nur solidarisch mit Frauen, sondern auch mit Trans- und nichtbinären Menschen in der Landwirtschaft. Kaya Thomas aus dem AbL-Bundesvorstand sagt dazu: „Es bedarf außerdem weiterer Forschung zur Situation von weiblichen und nicht-binären Angestellten, Auszubildenden und Saisonarbeitskräften, welche bislang zu wenig beachtet wurde.“ Darüber hinaus bedeute bäuerlicher Feminismus für sie nicht nur auf dem Acker gegen sexistische Sprüche anzuhalten. Es gelte auch, gemeinsam gegen Kriege und Landvertreibung einzustehen.

Zentralverband Gartenbau: Frauen in der Ausbildung stärken

Auf die großen Potenziale der Frauen macht auch der Zentralverband Gartenbau (ZVG) aufmerksam. Mit 80 % Männeranteil in den Ausbildungszahlen gebe es noch viel Luft nach oben, so ZVG-Bildungsreferentin Yvonne Grau. Welche Bedeutung es für die Branche habe, wenn andere handwerkliche Ausbildungsberufe wie Tischler- oder Malerin höhere Zahlen weiblicher Azubis aufzeigen, sei noch abzuwarten. Betriebe müssten sich dafür öffnen, die Potenziale von Frauen noch stärker wertzuschätzen.

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