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Die Wahrheit über Werbelügen und gesundes Essen

„Zehn bittere Wahrheiten über unser Essen“ betitelt Focus-Online einen sehr interessanten Artikel, in dem das Magazin den Lesern schonungslos vor Augen führt, dass die bunte Reklamewelt nichts mit der Realität zu tun hat. Die konventionelle Landwirtschaft kommt dabei sehr gut weg, während die Kritiker bewusst provoziert werden.

Lesezeit: 4 Minuten

Zehn bittere Wahrheiten über unser Essen“ betitelte Focus-Online am Montag einen sehr interessanten Artikel, in dem das Magazin den Lesern schonungslos vor Augen führt, dass die bunte Fassade aus Reklame und falschen Versprechungen nichts mit der Realität zu tun hat. Die konventionelle Landwirtschaft hat dagegen in den Autoren Udo Pollmer und Michael Miersch echte Fürsprecher.

 

So würde die Werbung den Konsumenten heute ein völlig falsches und romantisches Bild von der Landwirtschaft vermitteln, schreiben die beiden. Sehe der Verbraucher dann echte Bilder aus dem Stall, sei der Schock meist groß, dabei sei die Landwirtschaft besser, als es uns Panikmacher einreden wollen. In 10 Punkten listeten die Autoren daher die „bitteren Wahrheiten“ auf:


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Die Lebensmittelindustrie lügt


Die Werbung spielt mit Klischees, in denen die Bauern wie vor 100 Jahren per Hand und kleinsten Produktionseinheiten arbeiten. Laut Pollmer und Miersch sind die Blumenwiesen etc. „lächerliche Werbelügen“. Stattdessen werde „normale“ Milch heute auf 3,8 % Fett reduziert, Quark mit Wasser gestreckt, statt Kälberlab kämen bei der Käseproduktion Mikrobenextrakte zum Einsatz und eine Schnellreifung verhindere einen zu intensiven Geschmack. Und die Kühe würden heute die Roboter lieben, weil sie frei über ihre Melkzeit entscheiden könnten.


Seltsame Inhaltsstoffe legal


Dem Verbraucher ist offenbar nicht bewusst, welche Zusatzstoffe in den Lebensmitteln zum Einsatz kommen. Der Focus nennt hier beispielhaft die „hochaggressive Chemikalie E 242“ zur Abtötung von Bakterien, ohne dass diese deklariert werden muss. Oder, dass Cystein bis 2001 aus Menschenhaar gewonnen wurde und heute aus gentechnisch veränderten E. coli-Bakterien stammt. Der rote Farbstoff Cochenille schließlich stamme aus getrockneten Schildläusen.


Skandale wegen besserer Messtechnik


Es gibt heute augenscheinlich mehr Lebensmittelskandale. Tatsächlich ist aber nur die Messtechnik besser geworden, so dass kleinste Kontaminationen auffallen und gleich große Wellen schlagen, heißt es weiter. Der Dioxinskandal bei Eiern beispielsweise sei so gering gewesen, dass ein Mensch absurde Mengen Eier hätte essen müssen, um zu erkranken.


Unser Essen ist unnatürlich


Gemeint ist hier, dass der Mensch durch natürliche Züchtung über Jahrhunderte die natürlichen Pflanzen so verändert hat, dass sie teilweise nichts mehr mit der Urform gemein haben. Beispiele sind die süße Rübe, die aus der hellen Wildmöhre entstand oder der rote Farbstoff in der Karotte, den die Niederländer als Nationalfarbe in die blassen Wurzeln gezüchtet haben. Giftige Wildpflanzen wurden genießbar.


Den Tieren ging es früher schlechter


Die Tierschützer verbreiten aktuell intensiv das Bild von Massentierhaltung und gequälten Tieren. Dabei geht es den Tieren heute deutlich besser als früher. Zunächst einmal kommen heute auf einen Deutschen nur noch halb so viele Stalltiere (gemessen in GVE) wie vor 100 Jahren, so die beiden Autoren weiter. Kühe waren lebenslang angekettet, heute bewegen sie sich frei in Laufstellen. Schweine waren in kleinen Verschlägen eingepfercht, heute gibt es Gruppenhaltung in hellen Ställen. Wie viele Tiere es insgesamt auf einem Hof gibt, sage nichts über das Wohlbefinden eines Individuums aus. Entscheidend sei die Ausstattung des Stalls.


Gesunde Ernährung ist oft ungesund


Laut Pollmer und Miersch kann der menschliche Magen Vollkorn schlecht aufschlüsseln und verträgt es auf Dauer nicht. Folge seien Verdauungsprobleme und Mangelernährung. Auch der als so gesund angepriesene Kopfsalat bestehe zu 95 % aus Wasser und enthalte kaum Vitamin C. Da könne man genausogut ein in Wasser getränktes Taschentuch essen, heißt es.


Biolandbau ist keine Lösung


Die meisten Toten und Schwererkrankten bei einer Lebensmittelkatastrophe in Deutschland habe es bei der EHEC-Krise, ausgelöst durch Biosprossen gegeben, provozieren die beiden bewusst weiter. Bio schütze daher genausowenig wie konventioneller Anbau vor Bakterien, Schimmelpilzen und anderen natürlichen Krankheitserregern im Essen. Dagegen seien die Reste von Agrarchemikalien gesundheitlich irrelevant. Und: Biolandwirtschaft versage in der Ökobilanz, da Biobauern nur halb soviel ernten wie ihre konventionellen Kollegen.


Vegetarier bleiben eine Minderheit


Appetit auf Fleisch, Eier und Fisch steckt in unseren Genen, denn daraus kann der Körper fast alle Nährstoffe ziehen. Vegetarier bleiben daher nach Ansicht des Focus in der Minderheit. Trotz vieler Fehlentwicklungen in der Tierhaltung sei Viehzucht im Prinzip ökologisch vernünftig. Denn auf über der Hälfte der für die Landwirtschaft tauglichen globalen Fläche gedeiht weder Getreide noch Gemüse. Nur als Weideland könnten diese Regionen zur menschlichen Ernährung beitragen. (ad)

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