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Die zentralen Aussagen der „Wir machen Euch satt“-Aktion Kundgebung

Am Samstagmorgen fand vor dem Berliner Hauptbahnhof zum dritten Mal die Kundgebung „Wir machen Euch satt“ der deutschen Bauern statt. Angereist waren Landwirte aus ganz Deutschland, darunter zahlreiche mit ihren Schleppern, u.a. aus dem Rheinland und dem Emsland.

Lesezeit: 4 Minuten

Am Samstagmorgen fand vor dem Berliner Hauptbahnhof zum dritten Mal die Kundgebung „Wir machen Euch satt“ der deutschen Bauern statt. Angereist waren Landwirte aus ganz Deutschland, darunter zahlreiche mit ihren Schleppern, u.a. aus dem Rheinland und dem Emsland. Die etwas geringere Teilnehmerzahl im Vergleich zu den Vorjahren begründet sich mit den vielen parallel stattfindenden Veranstaltungen bundesweit, wie Mitinitiator Markus Holtkötter erklärte.


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Erster Redner war Lars Schmidt (27) aus dem Havelland. Der Milchbauer verdeutlichte, wie vielfältig die Landwirtschaft ist und das die Bauern nicht „Die Agrarindustrie“ seien. „Mir reicht´s, wir machen Euch satt! Das müssen wir den Demonstranten von „Wir haben es satt“ mal erklären“, rief Schmidt den anwesenden Berufskollegen zu. Angesichts der massiven Aufgaben von Milchviehhöfen fragte er, wohin die Gesellschaft denn wolle. „Landwirtschaft ist ein enorm wichtiger Baustein, ohne uns würde die ganze Kette zusammenbrechen.“


Auch die Kritik der Intensivierung kann er so nicht stehen lassen: „Wir haben in Brandenburg 0,4 GVE/ha und große Probleme, die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten. Keine Zukunft ohne Kuhzunft!“, stellte der junge Milchviehhalter klar. Die heutige Wohlstandsgesellschaft erkenne offenbar nicht, dass es noch nie so viele Labels und soviel Tierwohl gab wie heute. Daher rief er den Berufsstand auf, den Dialog sachlich zu führen und nicht zu emotional. In diesem Zusammenhang bedauerte es Schmidt allerdings, dass die Bauern intern so gespalten seien. Der Dialog gehe aber nur gemeinsam.


„Die ständige Verallgemeinerung geht mir auf den Zeiger“


Mit Empörung auf die Angriffe der NGOs und sonstiger Agrarkritiker reagierte auch Renate Ixmeier aus Mittelfranken. Ihre Familie bewirtschaftet dort einen Nebenerwerbsbetrieb mit Acker, Wald und Schweinehaltung. „Die Kritiker werfen uns vor, dass wir am Markt vorbeiproduzieren und nicht die Wünsche der Verbraucher erfüllen. Aber das stimmt nicht. Wir produzieren hochwertige Lebensmittel, die sicher sind. Wer außer uns soll es denn sonst machen“, so Ixmeier. Sie lädt gerne Interessierte auf ihren Hof ein, nur sollten sich diese vorher anmelden.


Und es sei doch logisch, dass sie ihre Tiere zusammen mit dem Tierarzt behandelt. Die Tiere seien schließlich das Kapital. „Bei den Haustieren fragt dagegen keiner, was ihnen der Arzt verschreibt, wenn sie krank sind. Da ist das plötzlich was völlig anderes“, kritisiert die Bayerin. Die ständige Verallgemeinerung gehe ihr ziemlich auf den Zeiger, es heiße immer, DIE Agrarindustrie, DIE Massentierhalter… Dabei würde die Größe eines Betriebes nichts über die Qualität und das Tierwohl aussagen. „Wir brauchen aber eine gewisse Größe, damit unsere Familien ein Auskommen haben.“ Leider gibt es laut Ixmeier auch einige schwarze Schafe, die gebe es überall. Diese müsse man bestrafen.


Zum Abschluss ihrer Rede stellte sie klar, dass Flächenstilllegung, Extensivierung und die zunehmende Versiegelung ein Affront gegen alle Hungernden in der Welt seien, zumal die Weltbevölkerung weiter wächst und ernährt werden will.


Hofnachfolger extrem verunsichert durch ständige Gesetzesänderungen


Für die Junglandwirte sprach Felix Müller aus dem Ammerland. Der Bullen- und Schweinemäster prangerte eindrucksvoll an, dass den Junglandwirten jeglicher Mut genommen werde:


Zum einen würden Landwirte pausenlos kritisiert. Dabei seien gerade die Jungen zu Kompromissen bereit und wollten die Höfe nachhaltig weiterentwickeln. „Die Kritiker aber bieten kaum Lösungen an, die größten Schreihälse laufen bei der „Wir haben es satt“-Demo mit“, so Müller.


Zum anderen würden die überzogenen Auflagen der Politik ein Planen unmöglich machen. Da die Politiker immer mehr die Forderungen der Kritiker umsetzen, würden sich alle paar Jahre die Gesetze ändern. Die massiven negativen Folgen der immer neuen Verschärfungen würden jegliche Sicherheit nehmen, so der Niedersachse. „Da muss man schon ein sehr großer Optimist sein!“


Politiker treiben Spaltung voran


Die verschärften Formulierungen der Politiker hat auch Heike Müller aus Mecklenburg-Vorpommern wahrgenommen. „Wenn Bundesminister sagen, Landwirte würden Tiere quälen, dann fühle ich mich persönlich in meiner Ehre und meinem Stolz verletzt. Aber weil wir Bauern nur noch 2 % an der Bevölkerung ausmachen, sind wir als Wähler irrelevant geworden“, so Müller. In Richtung Bundesumweltministerium und Bundestag rief sie: „Bitte beenden Sie diese Polarisierung!“


„Liebe Verbraucher, Veganer, Vegetarier: Anders als in der grausamen Natur kämpfen wir um jedes Tier. Und wir versorgen euch alle und bieten an, besucht die Höfe und guckt euch die Tierhaltung an. Unsere Welt ist bunt, schwarz-weiß sind nur die Kühe“, so Müller.


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