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Digitalisierung: Noch Landwirt oder schon Informatiker?

Die Digitalisierung der Landwirtschaft schreitet je nach Betriebsform unterschiedlich schnell voran. Sie wird im Ackerbau und in der Milchviehhaltung mehr genutzt als etwa bei den Mastschweinen. Beim Thema Datensicherheit bleibt aber ein schaler Beigeschmack.

Lesezeit: 3 Minuten

„Ich will, dass Deutschland eine Führungsrolle in der Digitalisierung der Landwirtschaft einnimmt“, sagte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner am Donnerstag bei der Digital Farming Conference des IT-Verbandes Bitkom in Berlin. Klöckner hat seit Beginn ihrer Amtszeit die Digitalisierung der Landwirtschaft zu ihrem Schwerpunktthema gemacht. Bis zum Jahr 2022 hat das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) 60 Millionen Euro für die Digitalisierung eingeplant. Einen Großteil des Geldes will das BMEL für digitale Experimentierfelder ausgegeben. Die ersten Projekte sollen noch dieses Jahres starten. Klöckner nannte in Berlin beispielhaft Sensoren, die Wassermangel bei Pflanzen überwachen, die Nutzung von Fernerkundungstechnologien und Geodaten im Pflanzenbau, die Früherkennung von Krankheiten mittels digitaler Techniken und die digitale Unterstützung beim Geburtenmanagement. Ein Kompetenznetzwerk aus Wissenschaft und Wirtschaft soll die Ergebnisse der Experimentierfelder sichten und daraus konkrete Vorschläge für die Politik machen. Klöckner will außerdem dafür sorgen, dass die Landwirtschaft auch intensiv in der Strategie der Bundesregierung für Künstliche Intelligenz (KI) berücksichtigt wird.

Landwirte bekommen Schnappatmung beim Datenschutz

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Als Hemmnisse für die Digitalisierung bezeichnete Klöckner nicht kompatible Schnittstellen verschiedener Hersteller und die nicht flächendeckende Anbindung an schnelles Internet. Brenzlig wird es wenn die Wörter „Datenaustausch“ und „Datenschutz“ fallen. „Landwirte bekommen da Schnappatmung“, sagte Klöckner. Dennoch beschwerten sich Landwirte auch über zu viel Doppeldokumentation. „Wir wollen dafür sorgen, dass Daten, die mit öffentlichem Geld generiert werden, auch praxistauglich bereitgestellt werden“, so Klöckner. Sie denke an Geodaten, Ergebnisse von Sortenprüfungen oder Anwendungsbestimmungen von Pflanzenschutzmitteln. „Richtig spannend wird es werden, wenn es um die digitale Dokumentation von Erfolgen im Umweltschutz geht“, sagte Klöckner. Der neue Geschäftsführer von Bayer CropScience Deutschland, Peter R. Müller, hat da weniger Bedenken. „Dokumentation heißt gleichzeitig auch Transparenz und die hilft Vertrauen wiederherzustellen“, sagte er auf der Konferenz. Gleichzeitig stellte er fest, dass bei Bayer die Chemie immer weiter in den Hintergrund rücke. „Bayer steht für die alte Chemie, aber wenn wir sagen, wir brauchen weniger Chemie, dann ist das so“, sagte er und schloss an, dass sich Bayer laufend neu erfinde. Dass die Politik das Thema Datenschutz ernst nimmt, versuchte die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast zu vermitteln. „Die Daten gehören dem Landwirt. Und der Landwirt muss sich drauf verlassen können, dass seine Daten nur derjenige bekommt, dem er sie überlässt, zum Beispiel der Veterinär oder Futtermittelhändler“, sagte Otte-Kinast.

Digitalisierung bietet eine ständige, ortsunabhängige Verfügbarkeit

Fest steht, mit der Digitalisierung verändert sich das Berufsbild des Landwirts. „Wir wollen keine reinen Informatiker auf den Betrieben“, sagte die Digitalisierungsbeauftragte des BMEL, Prof. Engel Hessel auf der Konferenz. Der Landwirt und sein biologisches Wissen sei durch Technologie nicht zu ersetzen. Dennoch findet Digitalisierung je nach Betriebsform ganz unterschiedlich ausgeprägt statt. Im Ackerbau oder in der Milchviehhaltung ist die Verbreitung schon wesentlich weiter als etwa in der Mastschweinehaltung. „Bereits 44 Prozent der Landwirte nutzen eine Software zum Herdenmanagement“, berichtete etwa Karen Gralla von der Kleffmann Group. Die Landtechnikunternehmen sind längst unterwegs ins Farming 5.0. Alexander Berges von John Deere beschrieb seine Vision von Farming 5.0 wie folgt: „Sie wird geprägt sein von Autonomie, intelligenten Lösungen und einer ständigen, ortsunabhängigen Verfügbarkeit.“

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