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DLG stellt ersten Nachhaltigkeitsbericht der deutschen Landwirtschaft vor

Die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) hat heute den ersten Nachhaltigkeitsbericht der deutschen Landwirtschaft im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin präsentiert.

Lesezeit: 4 Minuten

Die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) hat heute den ersten Nachhaltigkeitsbericht der deutschen Landwirtschaft im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin präsentiert.


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Der „DLG-Nachhaltigkeitsbericht 2015 – Landwirtschaft in Deutschland“ beschreibt die Nachhaltigkeit anhand zentraler Kennzahlen aus den Bereichen Ökologie, Ökonomie und gesellschaftlicher Verantwortung sowie eines aggregierten Nachhaltigkeitsindex. Dieser speziell entwickelte Nachhaltigkeitsindex setzt sich aus drei Indikatoren zusammen und ermöglicht, die Entwicklung der Nachhaltigkeit der Landwirtschaft auf einen Blick abzulesen.

 

„Die Landwirtschaft ist wie kein anderer Wirtschaftszweig auf natürliche Ressourcen angewiesen. Deshalb ist es von großer Bedeutung, diese Existenzgrundlage nachhaltig zu bewirtschaften“, sagt Carl-Albrecht Bartmer, Präsident der DLG. „Der heute vorgelegte Bericht zeigt auf, was die deutschen Landwirte bereits erreicht haben, aber auch, wo die wesentlichen Herausforderungen für die Zukunft liegen.“

 

Insgesamt wurden zur Ermittlung der Nachhaltigkeitsleistungen 23 Einzelindikatoren ausgewählt, für die verlässliche, gut dokumentierte und lange Zeiträume umfassende Statistiken vorliegen. Sie betreffen die Bereiche Umweltverträglichkeit (u. a. Flächenverbrauch, Stickstoffeintrag oder Grundwasserbelastung), ökonomische Effizienz (u. a. Flächenproduktivität, Milchleistung oder Bruttowertschöpfung) sowie soziale Akzeptanz (u. a. Ausbildung, Entwicklungshilfe).


Mit diesem Projekt wurde von den Forschern Neuland betreten. Zum ersten Mal überhaupt wurde versucht, den Nachhaltigkeitsstatus des ganzen Sektors Landwirtschaft zu erfassen und abzubilden. „In die Analyse eingeflossen sind aber nicht nur Kennzahlen, sondern darüber hinaus enthält der Bericht die Ergebnisse einer Umfrage unter 622 Landwirten zur Nachhaltigkeit landwirtschaftlicher Betriebe in Deutschland“, erläutert Prof. Dr. Dr. h.c. P. Michael Schmitz von der Justus-Liebig-Universität Gießen den Studienansatz. Die gewonnenen Erkenntnisse zeigen deutlich, dass das Thema Nachhaltigkeit für Landwirte einen hohen Stellenwert einnimmt und sie dies auch in ihrem Handeln für eine nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft erkennen lassen.


Aggregierter Nachhaltigkeitsindex


Nachhaltigkeit hat sich verbessert


Die Nachhaltigkeit der deutschen Landwirtschaft hat sich im Beobachtungszeitraum erkennbar gesteigert, und sie hat auch in der Zukunft noch Potenzial für weitere Verbesserungen. Zum Beispiel konnten die Energieeffizienz und die Treibhausgasemissionen leicht verbessert werden.


Die Stickstoffbilanz auf landwirtschaftlichen Nutzflächen weist aus, dass die Landwirtschaft insgesamt eine tendenzielle Verringerung der Stickstoffüberschüsse erreichen konnte. In den kommenden Jahren muss festgestellt werden, ob sich der seit 2010 zu beobachtende leichte Anstieg des Stickstoffüberschusses bestätigt oder nicht.


Die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Grundwasser und in Lebensmitteln konnten erheblich verringert werden. Die Flächenproduktivität zeigte einen leichten, die Milchleistung der Kühe einen stärkeren Aufwärtstrend, ebenso wie die Futterverwertung der Mastschweine.

 

Weiterhin Handlungsbedarf besteht beim Thema Biodiversität, also der Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten. Der hierfür herangezogene Vogelindikator weist rückläufige Werte auf. Zu einer umfassenden Betrachtung der Nachhaltigkeit gehört auch die Tiergerechtheit. Auf Bundesebene existieren dazu keine geeigneten Indikatoren oder Teilindikatoren mit entsprechenden Datensätzen. Diese sollten im Rahmen der nationalen Berichterstattung entwickelt und erfasst werden.


Indikator Umweltverträglichkeit


Es herrscht weitestgehend Einmütigkeit darüber, dass hier Handlungsbedarf besteht. Die aktuellen Initiativen der Forschung, der Branche, von Nichtregierungsorganisationen und Politik sind darauf ausgerichtet, Tiergerechtheit stärker in der Nutztierhaltung zu verankern und dies in der Gesellschaft zu vermitteln.

 

Ebenso Handlungsbedarf besteht bei der Flächeninanspruchnahme, vornehmlich durch Siedlungs- und Verkehrswegebau. Der tägliche Verlust an Landwirtschaftsfläche konnte von 140 ha im Jahr 2000 auf ca. 85 ha im Jahr 2012 gesenkt werden. Das entspricht allerdings immer noch ungefähr einer Fläche von 2 bis 3 Landwirtschaftsbetrieben und ist mittel- bis langfristig nicht hinnehmbar.


In der Ausbildung und der beruflichen Qualifikation der Landwirte zeichnet sich ein unterschiedliches Bild ab: Seit 2008 nimmt die Ausbildungsquote leicht ab, bei einer gleichzeitigen Verbesserung der Qualifikationen, die in den steigenden Abschlusszahlen der Fachschulen und der Hochschulen sichtbar wird. Auch die wissenschaftliche Qualifikation des Branchennachwuchses steigt.




 

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