19 Teilnehmer des Trainee-Jahrgangs 2011/2012 wurden am vergangenen Wochenende in feierlichem Rahmen auf Schloss Montabaur verabschiedet und mit den DLG-Management-Zertifikaten ausgezeichnet. Drei Frauen und 16 Männer haben die neun Monate dauernde berufliche Weiterqualifizierung absolviert, die von der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) in Zusammenarbeit mit dem Gießener Institut für Agribusiness (IAB) seit 1997 für Nachwuchsführungskräfte landwirtschaftlicher Betriebe und im Agribusiness durchgeführt wird. DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer und IAB-Direktor Prof. Dr. P. Michael Schmitz überreichten die Urkunden. Dass die Absolventen des Trainee-Programms in der Praxis und in der Wirtschaft sehr gefragt sind, zeigte sich auch in diesem Jahr: Sie werden die Leitung landwirtschaftlicher Betriebe übernehmen, in die Beratung oder ins Agribusiness wechseln.
DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer hat vor der feierlichen Urkundenübergabe auf die hohe Bedeutung der Qualifikation von Nachwuchskräften hingewiesen. Er sagte zu den Absolventen: „Auf Sie als zukünftige Entscheidungsträger kommen Herausforderungen, Chancen und eine gehörige Portion Verantwortung zu. Hierfür haben wir Ihnen im Rahmen des Trainee-Programms ein Instrumentarium an die Hand gegeben, mit dem Sie für die künftigen Aufgaben gerüstet sind.“ Der DLG-Präsident ermutigte die Absolventen, weiterhin Begeisterung für die Landwirtschaft und das Agribusiness zu zeigen, den ständigen Willen aufzubringen, die eigenen Fähigkeiten zu verbessern, und stets den Mut zu kritischem Hinterfragen des eigenen Handelns zu beweisen.
In seinem Festvortrag ging Paul-Heinz Wesjohann, Aufsichtsratsmitglied der Lohmann & Co. AG und Berater der PHW-Gruppe, auf das Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichen Wünschen und der guten fachlichen Praxis im Bereich der Geflügelhaltung ein. Dabei betonte er, dass Information und Aufklärung der Verbraucher nicht mehr alleine den Medien oder der Politik überlassen werden dürfen. „Wo wir in den vergangenen Jahren Versäumnisse zugelassen haben, sind die Führungskräfte von morgen gefragt.“ Alle an der Herstellung und dem Vertrieb von Lebensmitteln Beteiligten sind seiner Meinung nach aufgerufen, sich stark zu machen, die Öffentlichkeit auf den Weg der modernen Landwirtschaft mitzunehmen und sie zu informieren. Dabei sprach er sich dafür aus, „stets eine offene Kommunikation zu pflegen und den Dialog - auch mit Kritikern - zu führen.“
Den Absolventen riet Wesjohann, stets auf Ängste und Emotionen der Verbraucher zu achten und sie ernst zu nehmen. Die gesamte Wertschöpfungskette benötige allerdings Rahmenbedingungen, „die unseren Unternehmen in Deutschland eine Zukunft ermöglichen. Deutschland ist keine Insel, und es braucht einen ganzheitlichen Blick auf Marktverhältnisse, um verträgliche Entscheidungen zu treffen.“ An die Trainees richtete Wesjohann daher den Appell: „Mischen Sie sich ein in diese Entscheidungsprozesse. Das fängt schon auf kleinster Ebene vor Ort an.“
