Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Maisaussaat Erster Schnitt 2024 Rapspreis

topplus Blick von außen

Drei Krisen, eine Lösung: Landnutzung neu ausrichten!

Knappe Ackerflächen sollten vielfältig genutzt werden, um neben der Produktion von Nahrungsmitteln auch einen Beitrag zum Klimaschutz und zum Erhalt der Biodiversität zu leisten.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Blick von außen von Prof. Dr. Ulrike Grote der Leibniz Universität Hannover:

Dürren, Waldbrände und abnehmende Bodenfruchtbarkeit sind nur ­einige sichtbare Zeichen der Klima- und Biodiversitätskrise. Aber damit nicht genug: Eine Ernährungskrise, in der ein Viertel der Menschheit fettleibig ist und ein weiteres Viertel ernährungsunsicher, droht sich zusätzlich zur Hungerkrise auszuweiten.

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Ob Klima-, Biodiversitäts- oder ­Ernährungskrise – alle drei Krisen sind eng mit der Nutzung von Land verbunden und erfordern eine grund­legende Änderung der Art und Weise, wie wir mit Land umgehen. Immer mehr Dünger und Pflanzenschutzmittel reichern sich in Böden, Wasser und Biomasse an und führen zu einem Rückgang wichtiger Bestäuber wie Bienen und anderer Insekten, von Vögeln und Bodenorganismen. Der Verlust an Artenvielfalt wird in seinem Ausmaß mit dem Aussterben der Dinosaurier verglichen. Daneben befördern wir weiterhin die Klimakrise. Landnutzungsveränderungen, Düngung und Tierhaltung machen etwa 25 % der globalen Treibhausgasemissionen aus. Die Tierhaltung beansprucht dazu noch 77 % der globalen Agrarfläche. Wie also sollen wir mit der schrumpfenden Ressource Land umgehen?

Land muss – auch vor dem Hintergrund der sich ausbreitenden Hungerkrise – vornehmlich für die pflanzliche Nahrungsmittelproduktion verwendet werden. Aber ganz wichtig: Dabei darf der Schutz von Klima- und Biodiversitätszielen nicht aus den Augen gelassen werden, vor allem weil diese maßgeblich die künftige Nahrungsmittelproduktion gefährden.

Ein Schritt in Richtung diversifi­zierter Landnutzungssysteme kann hier wichtige Impulse setzen, weil sie einen Beitrag zur Lösung aller drei Krisen leisten können. So trägt Agri-Photo­voltaik, bestehend aus Energie- und Nahrungsmittelproduktion, zu einer Erhöhung der Landnutzungseffizienz und gleichzeitig zum Klimaschutz bei. Agroforstsysteme erschließen nicht nur verschiedene Einkommensquellen über die Produktion von Nahrungsmitteln und Holz für Landwirte; sie ­erhalten zudem verschiedenste Ökosystemleistungen wie Klimaregulierung, Erosionsschutz oder Verbesserung der Bodenstruktur und begegnen somit allen drei Krisen gleichzeitig. Auch Elemente der Präzisionslandwirtschaft, der Ökolandbau oder der Anbau seltener Kulturen sind Teil einer Diversifizierungsstrategie. Neue Wege in der Landnutzung zu ­gehen, erhöht die Resilienz, erfordert aber auch das Honorieren wich­tiger Ökosystemleistungen der Landwirte durch die ­Politik.

Gleichzeitig spielen die Verbraucherinnen und Verbraucher eine zentrale Rolle, da sie mit ihren Kaufentscheidungen für Nachhaltigkeit und Wertschätzung für die Landwirtschaft wichtige Treiber für eine Transformation in Richtung Resilienz sind.

Die Studie zum Thema finden Sie hier.

Dieser Text stammt aus der Rubrik "Der Blick von außen", die jeden Monat in der top agrar-Heftausgabe erscheint. Der Streitpunkt zeigt, wie die Landwirtschaft von außen gesehen wird und ist nicht die Meinung der Redaktion. Wie stehen Sie dazu? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar unten.

Mehr zu dem Thema

top + Top informiert in die Maisaussaat starten

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.